Wer wir sind
Wir, das sind Thorsten, Alex und Dimby.
Wir sind das Team von Madcham.de!
Thorsten ist Fotografenmeister und Chef von Tanalahorizon, der Reiseagentur für Madagaskarreisen. Thorsten, Spitzname Tanala (madagassisch für Chamäleon), hat zusammen mit einem Freund vor 12 Jahren Madcham.de gegründet. Alex ist Tierärztin mit Faible für Reptilien, insbesondere Chamäleons, und hat ihre Doktorarbeit über Pantherchamäleons geschrieben. Deshalb ist sie wie Thorsten seit etlichen Jahren regelmäßig auf Madagaskar, zum Fotografieren und Daten sammeln. So kam sie zu Madcham.de und sorgte dafür, dass die Website nach und nach überarbeitet und erweitert wurde. Über Tanalahorizon kam schließlich auch Dimby zu den Chamäleons. Er ist Tourkoordinator und National Guide und auf unseren Expeditionen immer dabei. Es dürfte auf Madagaskar wenige Leute geben, die soviel Erfahrung und Fingerspitzengefühl im Umgang mit den bunten Schuppentieren haben wie er. Außerdem ist er immer auf der Suche nach neuen Fundorten für seltene Arten.
Foto v.l.n.r.: Nestor, José, Mosesy, Thorsten, Dimby und Alex
Unsere Ziele
Unser Ziel ist es, möglichst viele Daten zu madagassischen Chamäleons und dem Klima auf Madagaskar zu sammeln. Das Ganze ist ein absolutes Non-Profit-Projekt, das wir nebenher in unserer Freizeit betreiben: Keiner von uns verdient etwas daran, selbst gesammelte Daten, Infos und Fotos ins Internet zu stellen. Mit Madcham.de möchten wir eine Plattform schaffen, die als Nachschlagewerk sowohl für uns selbst als auch für Chamäleonhalter, -interessenten und -züchter dient. Dies soll letztendlich auch dazu führen, ein höheres Bewusstsein für den Artenschutz auf Madagaskar, aber auch innerhalb der Terraristik, zu schaffen. Inzwischen ist die Website bereits von ihren kleinen Anfängen beachtlich gewachsen. Doch trotz einer großen Menge Fotos und Infos gibt es noch unendlich viel zu tun.
Lokalformen von Pantherchamäleons
Damit fing alles an. Viele Mythen und Märchen über die verschiedenen Lokalformen des Pantherchamäleons grassieren außerhalb Madagaskars, und wir möchten dazu beitragen, diese zu beseitigen und über die Fakten vor Ort aufzuklären. Wo gibt es welche Farben, wo sind natürliche Grenzen, und welche Lokalformen sind einfach Kunstnamen findiger Verkäufer? Und gibt es vielleicht Orte, von denen man gar keine Chamäleons importieren darf oder wegen unwegsamer, abgelegener Orte nicht transportieren kann? Das alles klären wir.
Dokumentation anderer Chamäleon-Arten
Viele Chamäleons Madagaskars sind relativ unbekannt, oder zumindest kennen selbst die meisten Chamäleonhalter nur eine Hand voll Spezies. Dabei ist Madagaskar eine Schatztruhe mit zig unterschiedlichen Chamäleon-Arten, die alle auf ihre Weise einzigartig und schützenswert sind. Einige Arten haben grandiose Farbvarianten entwickelt, die wir fotografisch festhalten. Wir möchten jedem Besucher von madcham.de diese Vielfalt näherbringen und zeigen, dass es noch mehr gibt als Pantherchamäleons und Parsons.
Klima- und UVB-Daten
Das Ziel der Terraristik ist es ursprünglich, ein Stück Natur ins heimische Wohnzimmer zu holen. Um dieses Stück Natur dem natürlichen Lebensraum möglichst ähnlich nachbauen zu können, sammeln wir Temperatur-, Luftfeuchtigkeitswerte und UVB-Indices. In den letzten Jahren haben wir an einigen Orten sogar über ein Jahr lang Klimamessgeräte angebracht, um direkt vor Ort Daten zu gewinnen. Die oft erhältlichen Daten stammen leider in der Regel von Klimastationen, die sich meist stadtnah und nicht im Habitat der Chamäleons befinden.
Inkubationsdaten
Bei vielen Arten in der Terraristik ist es das große Problem: Man hat eine seltene Art Chamäleon erfolgreich zur Verpaarung und Eiablage gebracht, aber zur Inkubation weiß niemand etwas Genaues. Deshalb sammeln wir das ganze Jahr über auf Madagaskar Bodentemperaturen, wo weibliche Chamäleons gegraben haben. Je nach Habitat – Insel, Hochlandregenwald oder gar Dornwald – können die Bodentemperaturen in 20 cm Tiefe von der Umgebungstemperatur deutlich abweichen.
Körperlänge und Gewichte
Soweit es möglich und tiergerecht ist, sammeln wir Daten zu Gewichten und Längen verschiedener Chamäleons. Nicht jedes Tier lässt sich wiegen, aber gerade die gängigen Arten in der Terraristik sind oft auch in freier Natur gut händelbar. Damit erstellen wir für jede Chamäleonart eigene Gewichtskurven, aus der man Durchschnittsgewichte auf Madagaskar im Verhältnis zur Körpergröße ablesen kann. Insgesamt fällt auf, dass Chamäleons in der freien Natur of deutlich leichter sind als vermutet.
Habitatfotos und 360°-Aufnahmen
Die wenigsten Chamäleonhalter waren selbst schonmal auf Madagaskar. Entsprechend fehlt oft die Vorstellung davon, wie der Lebensraum der Chamäleons aussieht – und Madagaskar hat von wüstenähnlichen Gebieten bis dauergrünem Regenwald fast alle denkbaren Lebensräume. Wir machen Fotos von typischen Habitaten und nehmen seit einigen Jahren zusätzlich 360°-Bilder auf. So kann jeder sich Madagaskar „live nach Hause“ holen und sich im Lebensraum der Tiere umsehen, ohne selbst dort zu sein.
Wissensvermittlung auf Madagaskar
Es ist uns sehr wichtig, auf Madagaskar dazu beizutragen, dass Guides und Einheimische ihr Wissen über Chamäleons erweitern können. Nur was man kennt, kann man auch schützen. Wir veteilen unsere Malbücher an Kinder, forsten Wald auf und versorgen local guides in Ausbildung mit aktualisierten Fieldguides. Ökotourismus funktioniert nur dann, wenn Madagaskar selbst den Wert seiner fantastischen Artenvielfalt und seiner Wälder erkennt.
Neue Fundorte
Viele Chamäleonarten Madagaskars sind auf ganz spezielle Lebensräume beschränkt. Nur wenige Arten sind auf der gesamten Insel heimisch. Aber nicht alle Fundorte sind der Wissenschaft bekannt und viele Populationen von Chamäleons sind noch gar nicht untersucht. Wir suchen das ganze Jahr über nach ungewöhnlichen Vorkommen und unbekannten Habitaten, um das Wissen über die bunten Schuppentiere zu verbessern.
Unbekannte Arten
Auf Madagaskar warten noch viele Chamäleonarten auf ihre Entdeckung. Schon häufig haben wir Tiere gefunden, die erst Jahre später als eigene Art beschrieben wurden. Unser großes Ziel und natürlich bisher eher ein Wunschtraum ist es, selbst einmal eine neue Art zu entdecken und zu beschreiben. Aber nachdem wir schon so viele kleine Ziele erreicht haben – wer weiß, eine neue Art zu entdecken kommt vielleicht noch?