2011-13 keine Tiere,
2014-18 je 150 Tiere,
2019 erstmals 250 Tiere,
2020-24 wieder je 150 Tiere pro Jahr für den legalen Export freigegeben
Erstbeschreibung:
(Boulenger, 1887)
Herkunft des Artnamens:
Der belgische Zoologe George Alber Boulenger, zu dieser Zeit tätig am Naturhistorischen Museum in London (Großbritannien), benannte diese Chamäleonart nach ihrer Nase. Man dachte damals, die Art gehöre zu Brookesia – und für diese waren Aussehen und Nase sehr ungewöhnlich.
Verbreitung:
Diese Art kommt in den Nationalparks Ranomafana sowie Andohahela und im Andringitra-Gebirge vor. Die bisherigen Fundorte liegen damit vorwiegend in Regenwäldern im Südosten Madagaskars. Im Nationalpark Ranomafana kommen die Tiere auf rund 1000 m üNN und höher vor, im Nationalpark Andringitra auf Höhen zwischen 1580 und 1640 m. Man findet Palleon nasus allerdings nur schwer und braucht selbst nachts etwas Glück, ein schlafendes Tier dieser Art im Gebüsch zu entdecken. Wenn man fündig wird, handelt es sich meist um Pärchen der Art, bei dem beide Tiere innerhalb von maximal einem Quadratmeter zu finden sind. Sie schlafen gerne kopfüber an extrem dünnen Hälmchen oder Ästchen, sowohl senkrecht mit dem Kopf nach unten hängend als auch mit dem Bauch nach oben waagrecht hängend. Die Schlafplätze liegen teils bis zu zwei Meter über dem Boden.
Aussehen & Größe:
Mit gerade einmal 9 cm Gesamtlänge sind diese Chamäleons sehr klein, die Weibchen erreichen maximal 6,5 cm. Wie fast alle Erdchamäleons ist Palleon nasus beige bis braun gefärbt und zeigt nur wenig Variation in der Farbgebung. Hin und wieder findet man Tiere mit einem dunklen Seitenstreifen. Der Rückenkamm ist spitz gewellt, ansonsten ist der gesamte Körper eher unauffällig. Passend zum Namen verläuft die Schnauze dieser Chamäleons länglich und spitz zu, und endet in einer kleinen Stupsnase. Die Männchen tragen eine doppelte Reihe von Tuberkeln auf dem Rückenkamm, die Weibchen nur eine einfache.
Besonderheiten:
2013 wurde die Art von Glaw, Hawlitschek und Ruthensteiner taxonomisch in den Genus Palleon gestellt. Bis dahin war Palleon nasus zu Brookesia gezählt worden. Die Untersuchungen legen nahe, dass es sich um ein Schwester-Genus von Brookesia handelt, das sich schon deutlich früher als gedacht entwickelt hat und möglicherweise zu eine der „ursprünglichsten“ Arten zählt. Palleon nasus kann außerdem in zwei Unterarten geteilt werden, Palleon nasus nasus (Fotos) und Palleon nasus pauliani. Letztere Unterart soll auf das Andringitra-Gebirge beschränkt sein und sich äußerlich durch die fehlende Doppelreihe Tuberkel auf dem Rückenkamm und einer ungleichmäßigeren Beschuppung unterscheiden. Es ist aktuell unklar, ob die Unterart pauliani tatsächlich eine Unterart von Palleon nasus ist.
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
Durchschnittl. Temperatur | 23 | 24 | 23 | 23 | 21 | 19 | 19 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 |
Minimale Temperatur | 20 | 20 | 20 | 19 | 18 | 15 | 15 | 15 | 15 | 16 | 18 | 19 |
Maximale Temperatur | 27 | 27 | 27 | 27 | 25 | 23 | 23 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 |
Regentage | 27 | 24 | 26 | 19 | 17 | 18 | 21 | 20 | 15 | 16 | 20 | 25 |
Die angegebenen Daten wurden von uns innerhalb mehrerer Jahre mit Thermo- und Hygrometern direkt an den Fundorten der Tiere gemessen und zusammengetragen. "Durchschnittliche Temperatur" bedeutet, dass die Werte eines gesamten Monats zu einem Durchschnittswert berechnet wurden, z.B. wurden alle gemessenen Minimalwerte eines Monats zu einem durchschnittlichen Minimalwert für Februar berechnet. Das bedeutet im Klartext, dass einzelne Spitzenwerte eines Tages deutlich höher oder niedriger als die durchschnittlichen Minimal- und Maximalwerte liegen können. Es ist also möglich, dass zwar das durchschnittliche Maximum bei 29 Grad liegt, es aber an einigen Tagen des Monats 33°C oder gar 35°C warm war.
Der Regenwald von Ranomafana liegt im südlichen Hochland Madagaskars auf Höhen um die 1000 m über Meeresniveau. Damit ist das Klima hier grundsätzlich kühler als z.B. an der Küste oder im Südwesten der Insel. Tagsüber wird es um die 25°C warm, während der Regenzeit auch wärmer. Sonnige Stellen erreichen auch mal knapp über 30°C. Nachts sinken die Temperaturen herunter bis auf 20°C in der Regenzeit und bis auf 15°C in der Trockenzeit.
Trockenzeit ist in Ranomafana allerdings sehr relativ, denn wirklich trocken wird es hier nie. Es regnet zwar etwas weniger und nicht tagelang am Stück, aber trotzdem noch ergiebig genug, dass Erdboden und Bäume nie völlig abtrocknen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit und kühle Nächte sind die Schlüsselfaktoren in Ranomafana.
Die UVB-Daten wurden mit einem Solarmeter 6.5 im Frühjahr (März) zur höchsten Aktivitätszeit der Chamäleons gemessen. Gemessen wurden jeweils maximal für das Chamäleon zu erreichende Werte im Habitat.
Habitat:
Der Lebensraum dieser Art ist dauerfeucht und dauergrün. Sie leben in niedrigen Gebüschen und Sträuchern, und sind tagsüber viel auf dem Boden unterwegs. Der Boden in Ranomafana besteht aus Erde und extrem mit Moos bedeckten Felsen. Das Unterholz ist enorm dicht mit vielen kleinen Ästchen, Farnen, kleinen Schlingpflanzen und ähnlichem. Selbst das Unterholz ist mit Epiphyten und Flechten bewachsen. Die Art bevorzugt nur bestimmte Stellen im Wald, die über kniehohes Gras und dichte, farnbehangene Hänge verfügen.
Im Folgenden findest du einige 360°-Bilder aus Ranomafana. Mit der Maus kann man sich darin in alle Richtungen drehen. Wenn man auf das Theta-Logo klickt, öffnen sich die Bilder in vergrößerter Ansicht in einem eigenen Fenster. Dort besteht auch die Möglichkeit, die Bilder im Vollbildmodus auszuführen. Viel Spaß beim Anschauen!
Regenwald im Nationalpark Ranomafana, Region Haute Matsiatra und Vatovavy-Fitovinany, südliches Hochland, Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA
Regenwald im Nationalpark Ranomafana, Region Haute Matsiatra und Vatovavy-Fitovinany, südliches Hochland, Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA
Regenwald im Nationalpark Ranomafana, Region Haute Matsiatra und Vatovavy-Fitovinany, südliches Hochland, Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA
Regenwald im Nationalpark Ranomafana, Region Haute Matsiatra und Vatovavy-Fitovinany, südliches Hochland, Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA