Verbreitung der Lokalform Nosy Hara:
Nosy Hara ist eine Insel vor einer Bucht unweit von Antsiranana (Diego Suarez) im Norden Madagaskars. Die Insel ist rund 3,2 km² groß und besteht vorwiegend aus Karstgestein, das schichtartig die Insel bedeckt und den Tsingys ähnelt. Pantherchamäleons leben hier in den teils riesigen Bäumen des Trockenwaldes, der sich überall auf der Insel zwischen die Felsen quetscht. Sie nutzen jedoch auch größere Büsche. Sogar in den Mangroven findet man ab und zu mal ein Tier. Da Nosy Hara seit Jahrzehnten unter Einheimischen als fady (tabu) gilt, konnte sich die hiesige Lokalform der Pantherchamäleons völlig ungestört entwickeln.
Die gesamte Insel Nosy Hara ist ein eigener Nationalpark, Besucher sind jedoch spärlich vorhanden. Dies liegt vor allem daran, dass Nosy Hara nur per Boot erreichbar ist und es weder fließend Wasser noch Strom dort gibt. So muss jeglicher Vorrat (Wasser, Nahrung, Kochgelegenheiten) mit zur Insel genommen werden, was auf Madagaskar einen erheblichen logistischen als auch finanziellen Aufwand bedeutet.
Aussehen der Lokalform:
Als völlig vom Festland und anderen Insel isolierte Lokalform haben sich auf Nosy Hara sehr farbtreue und hübsche Pantherchamäleons entwickelt. Die Männchen sind in Ruhe grün, bei Aufregung gelb mit dunkler, weinroter Bänderung, während Kopf und Schwanz mehr rot gefärbt sein können. An Kopf und Kehlsack befinden sich meist türkisblaue oder grüne Akzente. Uns ist bisher aufgefallen, dass die männlichen Pantherchamäleons hier schmalere (und dadurch eine höhere Anzahl von) Bänder(n) tragen als andere Lokalformen.
Gewichtstabelle
Seit 2015 messen wir die Gewichte von uns gefundener Chamäleons auf Madagaskar, soweit die Tiere (und unsere Waagen) mitmachen. Bisher sind es nur wenige Gewichte, langfristig soll sich aus einer möglichst großen Anzahl Messungen ein durchschnittliches Gewicht im Verhältnis zur Kopf-Rumpf-Länge (gemessen von der Nasenspitze bis zur Kloake) für jede Art ablesen lassen. Wichtig zu wissen ist, dass alle Gewichte gegen Ende der Regenzeit (= bestes Futterangebot) gemessen wurde, es dürfte sich also um Maximalgewichte auf Madagaskar handeln. Dreieckige Symbole bei Weibchen bedeuten nicht trächtig, runde Symbole bedeuten trächtig. Bei Furcifer pardalis hat sich bisher entgegen unserer ursprünglichen Annahme heraus gestellt, dass es keine gravierenden Unterschiede im Verhältnis der KRL zum Gewicht zwischen den einzelnen Lokalformen gibt.
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
Durchschnittl. Temperatur | 28 | 27 | 28 | 27 | 27 | 24 | 24 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 |
Minimale Temperatur | 24 | 22 | 25 | 23 | 22 | 21 | 21 | 19 | 20 | 21 | 22 | 22 |
Maximale Temperatur | 31 | 30 | 30 | 31 | 29 | 28 | 29 | 29 | 30 | 31 | 30 | 32 |
Regentage | /td> |
Die angegebenen Daten wurden von uns innerhalb mehrerer Jahre mit Thermo- und Hygrometern direkt an den Fundorten der Tiere gemessen und zusammengetragen. "Durchschnittliche Temperatur" bedeutet, dass die Werte eines gesamten Monats zu einem Durchschnittswert berechnet wurden, z.B. wurden alle gemessenen Minimalwerte eines Monats zu einem durchschnittlichen Minimalwert für Februar berechnet. Das bedeutet im Klartext, dass einzelne Spitzenwerte eines Tages deutlich höher oder niedriger als die durchschnittlichen Minimal- und Maximalwerte liegen können. Es ist also möglich, dass zwar das durchschnittliche Maximum bei 29 Grad liegt, es aber an einigen Tagen des Monats 33°C oder gar 35°C warm war.
Das Klima auf Nosy Hara ist ähnlich dem von Antsiranana (Diego Suarez) an der Küste: Es ist warm bis heiß, und die meiste Zeit des Jahres relativ trocken. Die Lage als Insel im Meer sorgt zeitweise für ein etwas feuchteres Klima, Niederschläge gibt es aber trotzdem vor allem in der Regenzeit.
Nachts sinken die Temperaturen nur wenig und sind immernoch sehr warm (beim Zelten schwitzt man noch bestens).
Die UVB-Daten wurden mit einem Solarmeter 6.5 im Frühjahr (April) zur höchsten Aktivitätszeit der Chamäleons gemessen. Gemessen wurden jeweils maximal für das Chamäleon zu erreichende Werte im Habitat.
Habitat:
Der Trockenwald von Nosy Hara schmiegt sich überall in die Nischen und Schluchten im Karstgestein der Insel. Der Bodengrund ist enorm felsig, der Boden selbst eher sandig. Wo keine Felsen sind, findet man viele Kiesel, etwas Laub und nur in den feuchteren Gebieten kniehohe, den Boden bedeckende Pflanzen. Die Pantherchamäleons auf der Insel nutzen sowohl riesige Bäume als auch große Büsche als Lebensraum, verlassen aber den Trockenwald in der Regel nicht.
Im Folgenden findest du einige 360°-Bilder von Nosy Hara. Mit der Maus kann man sich darin in alle Richtungen drehen. Wenn man auf das Theta-Logo klickt, öffnen sich die Bilder in vergrößerter Ansicht in einem eigenen Fenster. Dort besteht auch die Möglichkeit, die Bilder im Vollbildmodus auszuführen. Viel Spaß beim Anschauen!
Nationalpark Nosy Hara, Insel in der Baie du Courrier, Region Diana, Nord-Madagaskar, April 2019 – Spherical Image – RICOH THETA
Nationalpark Nosy Hara, Insel in der Baie du Courrier, Region Diana, Nord-Madagaskar, April 2019 – Spherical Image – RICOH THETA
Nationalpark Nosy Hara, Insel in der Baie du Courrier, Region Diana, Nord-Madagaskar, April 2019 – Spherical Image – RICOH THETA
Nationalpark Nosy Hara, Insel in der Baie du Courrier, Region Diana, Nord-Madagaskar, April 2019 – Spherical Image – RICOH THETA