Verbreitung der Lokalform Nosy Boraha:
Die Insel Nosy Boraha, besser bekannt unter ihrem französischen Namen St. Marie, liegt an der Ostküste Madagaskars in der Region Toamasina im indischen Ozean. Die größte Stadt der 50 km langen und zwei bis sieben km breiten Insel ist Ambodifotatra mit rund 16.000 Einwohnern. Die meisten Menschen leben hier von Tourismus und Fischerei. Der madagassische Name Nosy Boraha bedeutet soviel wie Insel des Abraham, was auf eine ehemals arabische Bevölkerungsgruppe zurückzuführen ist. Ein kleiner Flughafen bietet heute tägliche Flüge nach Antananarivo an, ansonsten ist St. Marie mit dem Boot von Soanierana Ivongo aus gut zu erreichen (abhängig vom Wellengang etwa 2-3 Stunden Fahrt). Vor allem die weißen Traumstrände St. Maries sind berühmt, an vielen Orten kann man tauchen und schnorcheln.
Aussehen der Lokalform:
Auf der Insel findet man auch eine sehr farbtreue Lokalform von Pantherchamäleons, die trotz der Isolation auf einer Insel den Lokalformen von Mahavelona und Soanierana Ivongo ähnelt. Die Männchen hier tragen ein weiß-graues, teils bläuliches Farbkleid mit rost-roter Bänderung.
Gewichtstabelle
Seit 2015 messen wir die Gewichte von uns gefundener Chamäleons auf Madagaskar, soweit die Tiere (und unsere Waagen) mitmachen. Bisher sind es nur wenige Gewichte, langfristig soll sich aus einer möglichst großen Anzahl Messungen ein durchschnittliches Gewicht im Verhältnis zur Kopf-Rumpf-Länge (gemessen von der Nasenspitze bis zur Kloake) für jede Art ablesen lassen. Wichtig zu wissen ist, dass alle Gewichte gegen Ende der Regenzeit (= bestes Futterangebot) gemessen wurde, es dürfte sich also um Maximalgewichte auf Madagaskar handeln. Dreieckige Symbole bei Weibchen bedeuten nicht trächtig, runde Symbole bedeuten trächtig. Bei Furcifer pardalis hat sich bisher entgegen unserer ursprünglichen Annahme heraus gestellt, dass es keine gravierenden Unterschiede im Verhältnis der KRL zum Gewicht zwischen den einzelnen Lokalformen gibt.
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
Durchschnittl. Temperatur | 23 | 24 | 23 | 23 | 21 | 19 | 19 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 |
Minimale Temperatur | 20 | 20 | 20 | 19 | 18 | 15 | 15 | 15 | 15 | 16 | 18 | 19 |
Maximale Temperatur | 27 | 27 | 27 | 27 | 27 | 25 | 23 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 |
Regentage | 18 | 20 | 21 | 13 | 11 | 11 | 15 | 14 | 15 | 16 | 20 | 25 |
Die angegebenen Daten wurden von uns innerhalb mehrerer Jahre mit Thermo- und Hygrometern direkt an den Fundorten der Tiere gemessen und zusammengetragen. "Durchschnittliche Temperatur" bedeutet, dass die Werte eines gesamten Monats zu einem Durchschnittswert berechnet wurden, z.B. wurden alle gemessenen Minimalwerte eines Monats zu einem durchschnittlichen Minimalwert für Februar berechnet. Das bedeutet im Klartext, dass einzelne Spitzenwerte eines Tages deutlich höher oder niedriger als die durchschnittlichen Minimal- und Maximalwerte liegen können. Es ist also möglich, dass zwar das durchschnittliche Maximum bei 29 Grad liegt, es aber an einigen Tagen des Monats 33°C oder gar 35°C warm war.
Die Insel Nosy Boraha liegt an der Ostküste Madagaskars und weist das ganze Jahr über ein angenehm warmes Klima auf. In der Regenzeit ist es etwas wärmer mit durchschnittlichen Temperaturen mittig in den 20ern und einer geringen Nachtabsenkung bis 20°C. Tagsüber wird es regelmäßig über 30°C warm. In der Trockenzeit ist es ein kleines bisschen kühler, sowohl tags als auch nachts.
Der Niederschlag auf Nosy Boraha ist über das ganze Jahr eher moderat. In der Regenzeit regnet es intensiver, aber auch in der Trockenzeit fällt regelmäßig Niederschlag. Die Insel ist ein häufiges Ziel für ausländische Touristen und madagassische Urlauber, was vor allem auf das milde Klima und die schönen Strände zurückzuführen ist.
Die UVB-Daten wurden mit einem Solarmeter 6.5 im Frühjahr (Ende März) zur höchsten Aktivitätszeit der Chamäleons gemessen. Gemessen wurden jeweils maximal für das Chamäleon zu erreichende Werte im Habitat.
Habitat:
Am einfachsten zu finden sind die Tiere in den Hibiskushecken entlang der Straße von Ambodifotatra in Richtung Nosy Nato. Sie kommen aber grundsätzlich überall auf der Insel in Büschen, Sträuchern und Bäumen vor. Lediglich direkt am Meer sind sie eher selten zu finden. Der Boden ist mehrheitlich ein Gemisch aus Sand und Erde. Auf der kleinen, vorgelagerten Insel Nosy Nato gibt es keine Pantherchamäleons.