Verbreitung der Lokalform Ankaramy:
Die kleine Stadt Ankaramibe liegt im Nordwesten Madagaskars in der Region Mahajanga direkt an der RN6. Der Ort besteht teils aus Steinhäusern, mehrwiegend aber aus den üblichen Holzhütten, und ist umgeben von Maisfeldern, Sekundärvegetation und Kaffeeplantagen. Alles Grün außerhalb der Plantagen ist stark von unzähligen Mangobäumen geprägt. Südlich von Ankaramibe verläuft der für diese Lokalform namensgebende Fluss Ankaramy, hinter dem das westliche Verbreitungsgebiet der Pantherchamäleons beginnt. Richtung Norden grenzt die Lokalform Djangoa an, bei denen die Männchen bereits völlig anders aussehen. Zwischen Ankaramibe und Djangoa verlaufen die beiden Flüsse Antranofotaka und Ankingameloka.
Aussehen der Lokalform:
Die in und um Ankaramibe vorkommenden Tiere haben eine sehr spezielle Farbe, die es nirgendwo anders auf Madagaskar gibt. Die Männchen hier sind allesamt schmutzig rot, teils in eine Art rosa (pink) übergehend, mit leuchtend weißen Lippen und weißem Lateralstreifen. Wegen der teilweise rosa-ähnlichen Farbgebung sind die Tiere in der Terraristik auch als „pink panther“ bekannt. Die folgenden Fotos zeigen Jungtiere der Lokalform.
Gewichtstabelle
Seit 2015 messen wir die Gewichte von uns gefundener Chamäleons auf Madagaskar, soweit die Tiere (und unsere Waagen) mitmachen. Langfristig soll sich aus einer möglichst großen Anzahl Messungen ein durchschnittliches Gewicht im Verhältnis zur Kopf-Rumpf-Länge (gemessen von der Nasenspitze bis zur Kloake) für jede Art ablesen lassen. Wichtig zu wissen ist, dass alle Gewichte gegen Ende der Regenzeit (= bestes Futterangebot) gemessen wurde, es dürfte sich also um Maximalgewichte auf Madagaskar handeln. Dreieckige Symbole bei Weibchen bedeuten nicht trächtig, runde Symbole bedeuten trächtig. Bei Furcifer pardalis hat sich bisher entgegen unserer ursprünglichen Annahme heraus gestellt, dass es keine gravierenden Unterschiede im Verhältnis der KRL zum Gewicht zwischen den einzelnen Lokalformen gibt.
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
Durchschnittl. Temperatur | 26 | 26 | 26 | 26 | 25 | 24 | 23 | 23 | 24 | 25 | 26 | 26 |
Minimale Temperatur | 22 | 22 | 22 | 22 | 20 | 18 | 18 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 |
Maximale Temperatur | 30 | 30 | 31 | 31 | 30 | 29 | 29 | 29 | 30 | 31 | 31 | 30 |
Regentage | 29 | 26 | 24 | 15 | 8 | 7 | 7 | 8 | 7 | 10 | 18 | 25 |
Die angegebenen Daten wurden von uns innerhalb mehrerer Jahre mit Thermo- und Hygrometern direkt an den Fundorten der Tiere gemessen und zusammengetragen. "Durchschnittliche Temperatur" bedeutet, dass die Werte eines gesamten Monats zu einem Durchschnittswert berechnet wurden, z.B. wurden alle gemessenen Minimalwerte eines Monats zu einem durchschnittlichen Minimalwert für Februar berechnet. Das bedeutet im Klartext, dass einzelne Spitzenwerte eines Tages deutlich höher oder niedriger als die durchschnittlichen Minimal- und Maximalwerte liegen können. Es ist also möglich, dass zwar das durchschnittliche Maximum bei 29 Grad liegt, es aber an einigen Tagen des Monats 33°C oder gar 35°C warm war.
In Ankaramibe ist es ganzjährig warm mit Temperaturen um die 25°C. In der Sonne kann die Temperatur gut über die 30°C gehen. Nachts sinken die Temperaturen auf bis zu 20° C herunter, während der Trockenzeit von April bis September kann es auch mal knapp darunterr auf 18°C gehen.
Während der Regenzeit regnet es täglich lange und ergiebig, so dass die Luftfeuchtigkeit enorm ansteigt. Während der Trockenzeit bleibt es jedoch auch sehr grün in der Gegend. Es regnet zwar deutlich weniger, aber die immer mal wieder auftretenden Niederschläge und die Lage direkt zwischen Flüssen sorgen für eine stetige Wasserversorgung der Region.
Die UVB-Daten wurden mit einem Solarmeter 6.5 im Frühjahr (Anfang April) zur höchsten Aktivitätszeit der Chamäleons gemessen. Gemessen wurden jeweils maximal für das Chamäleon zu erreichende Werte im Habitat.
Habitat:
Ankaramibe liegt eingebettet in eine hügelige Landschaft, die sehr grün scheint, aber fast nur aus Sekundärvegetation besteht. Einige der Hügel sind von kleinen, jungen Wäldchen mit vielen Ravenalas bedeckt. Die Pantherchamäleons haben sich jedoch an die geänderten Umweltbedingungen angepasst und leben selbst innerhalb der Stadt zwischen Holzhütten und Sträuchern, in Mangobäumen und entlang kleiner Plantagen. Die „Stadt“ kann man sich allerdings dabei keinesfalls so vorstellen wie ein Dorf in Europa. Es sind letztlich ein paar Steinhäuser und viele ärmliche Hütten, die mitten im Grünen stehen. Da überall Büsche und Sträucher wuchern, findet sich genug Platz für Pantherchamäleons.