2011-24 je 2000 Tiere für den legalen Export freigegeben
Erstbeschreibung:
(Cuvier, 1829)
Herkunft des Artnamens:
Der französische Zoologe und Paläontologe Georges Léopold Chrétien Frédéric Dagobert Baron Cuvier begründete die größte anatomische Sammlung Europas an der Universität Paris (Frankreich). Er benannte Furcifer verrucosus nach dem Lateinischen verruca, das heißt Warzen. Er bezeichnete damit die vergrößerten, „warzenähnlichen“ Schuppen am Körper der Tiere.
Verbreitung:
Furcifer verrucosus lebt in heißen und trockenen Gebieten Madagaskars, es ist im Süden und Westen der Insel zu finden. Diese Chamäleons kommen auch mit relativ zerstörten Landschaften zurecht und sind noch verhältnismäßig häufig in Sekundärvegetation zu finden, bevorzugen aber wo möglich intakten Dornwald.
Aussehen und Größe:
Sie gehören zu den größten Chamäleons Madagaskars. Männchen der Art werden bis zu 57 cm lang, während Weibchen mit knapp 21 cm Gesamtlänge deutlich kleiner bleiben. Die Männchen tragen einen hohen Helm, der der Weibchen ist etwas flacher. Der Kehlsack ist mit einer langen Reihe Kegelschuppen versehen, die sich noch größer im Rückenkamm der Männchen wiederfinden. Das andere Geschlecht hat nur minimal vergrößerte Kegelschuppen im vorderen Bereich des Rückenkamms und ein schlichtes braunes Farbkleid mit hellem Bauch, manchmal auch mit hübschen roten Farbakzenten. Wegen der vielen einzelnen, vergrößerten Schuppen am ganzen Körper nennt man die Art auch „Warzenchamäleon“. Das Farbenkleid männlicher Furcifer verrucosus ist meist grau-braun, kann bei Erregung aber auch leuchtend türkis oder grasgrün mit einem unterbrochenen, weißen Lateralstreifen sein.
Besonderheiten:
Immer wieder sind Furcifer verrucosus in der Terraristik zu finden, ernsthafte Zuchtbemühungen sind jedoch rar. Wahrscheinlich ist dies ähnlich Furcifer oustaleti auf Größe und Färbung der Tiere zurückzuführen. Durch ihre Verbreitung vor allem im Süden Madagaskars ist es des Weiteren nicht ganz einfach, die richtigen Lebensbedingungen für diese Art im Terrarium nachzuahmen. Auch wenn die Tiere dem extrem anpassungsfähigen Furcifer oustaleti ähnlich sehen, so können sie dennoch nicht unter gleichen Bedingungen gehalten werden.
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
Durchschnittl. Temperatur | 27 | 27 | 26 | 25 | 23 | 21 | 20 | 21 | 22 | 23 | 25 | 26 |
Minimale Temperatur | 22 | 22 | 21 | 20 | 17 | 14 | 14 | 15 | 16 | 18 | 20 | 22 |
Maximale Temperatur | 32 | 32 | 32 | 30 | 28 | 26 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 |
Regentage | 13 | 12 | 7 | 5 | 4 | 4 | 3 | 3 | 3 | 4 | 7 | 12 |
Die angegebenen Daten wurden von uns innerhalb mehrerer Jahre mit Thermo- und Hygrometern direkt an den Fundorten der Tiere gemessen und zusammengetragen. "Durchschnittliche Temperatur" bedeutet, dass die Werte eines gesamten Monats zu einem Durchschnittswert berechnet wurden, z.B. wurden alle gemessenen Minimalwerte eines Monats zu einem durchschnittlichen Minimalwert für Februar berechnet. Das bedeutet im Klartext, dass einzelne Spitzenwerte eines Tages deutlich höher oder niedriger als die durchschnittlichen Minimal- und Maximalwerte liegen können. Es ist also möglich, dass zwar das durchschnittliche Maximum bei 29 Grad liegt, es aber an einigen Tagen des Monats 33°C oder gar 35°C warm war.
Das Klima in Toliara (Tuléar) und Umgebung ist vor allem eins: Heiß. In der Regenzeit steigen die Temperaturen täglich locker über 30°C, in der Sonne kann es auch mal 45°C heiß werden. Hier sucht man jeden Schatten, den man kriegen kann. Und obwohl es "Regen"zeit heißt, fällt der Niederschlag im Süden Madagaskars eher mager aus: In guten Jahren regnet es von November bis Februar alle paar Tage. In schlechten weniger.
In der Trockenzeit sinken die Temperaturen ein wenig, sehr warm bleibt es aber trotzdem. Nachts können die Temperaturen im Juli und August schonmal bis 15°C abfallen, tagsüber geht es trotzdem auf über 25°C nach oben. Der Temperatursturz ist typisch für die Gegend. Während der Trockenzeit regnet es kaum und wenn nur sehr kurz.
Die UVB-Daten wurden mit einem Solarmeter 6.5 im Frühjahr (Ende März) zur höchsten Aktivitätszeit der Chamäleons gemessen. Gemessen wurden jeweils maximal für das Chamäleon zu erreichende Werte im Habitat.
Habitat:
Der Lebensraum von Furcifer verrucosus besteht aus Dorn- und Trockenwald, der nur in der Regenzeit grün ist. Während der Trockenzeit ist die gesamte Region grau und verdorrt, abgesehen vom roten Sandboden. Wo noch Dornwald vorhanden ist, ist der Wald zwar nicht besonders hoch, aber dafür umso dichter. Stachelige Pflanzen, darunter auch eingeschleppte Opuntien, bilden den Hauptanteil der Vegetation. Dazwischen stehen immer mal wieder Baobabs. Furcifer verrucosus kommt aber auch in Sekundärvegetation vor, in Sträuchern und Büschen auf Sanddünen und ausgetrocknetem Lehmboden. In der Trockenzeit sterben sehr viele der Tiere auf Grund der harten Bedingungen des Lebensraums.
Im Folgenden findest du einige 360°-Bilder aus Antsokay südlich von Toliara sowie Ifaty nördlich von Toliara, die wir während der Regenzeit aufgenommen haben. Mit der Maus kann man sich darin in alle Richtungen drehen. Wenn man auf das Theta-Logo klickt, öffnen sich die Bilder in vergrößerter Ansicht in einem eigenen Fenster. Dort besteht auch die Möglichkeit, die Bilder im Vollbildmodus auszuführen. Viel Spaß beim Anschauen!
Dornwald im Reservat Reniala, Ifaty-Mangily, Region Atsimo-Andrefana, Süd-Madagaskar – Spherical Image – RICOH THETA
Dornwald im Reservat Reniala, Ifaty-Mangily, Region Atsimo-Andrefana, Süd-Madagaskar – Spherical Image – RICOH THETA
Dornwald im Reservat Antsokay, Region Atsimo-Andrefana, Süd-Madagaskar – Spherical Image – RICOH THETA
Dornwald im Reservat Antsokay, Region Atsimo-Andrefana, Süd-Madagaskar – Spherical Image – RICOH THETA
Dornwald im Reservat Antsokay, Region Atsimo-Andrefana, Süd-Madagaskar – Spherical Image – RICOH THETA