Furcifer petteri

CITES-Quoten
2011-13 keine Tiere, 2014-24 je 100 Tiere für den legalen Export freigegeben

Erstbeschreibung: IUCN Red List: vulnerable

(Brygoo & Domergue, 1966)

Herkunft des Artnamens:

1966 erhielten die Zoologen Édouard-Raoul Brygoo und Charles Antoine Domergue vom Naturhistorischen Museum in Paris (Frankreich) verschiedene Reptilien. Gesendet hatte sie  Jean-Jacques Petter, der gerade zu einer Expedition im Montagne d’Ambre auf Madagaskar gewesen war. Darunter waren auch unbeschriebene Chamäleons, die der Entomologe Jean-Marie Betsch gesammelt hatte. Brygoo und Domergue widmeten die neue Art ihrem Arbeitskollegen Petter.

Verbreitung:

Furcifer petteri ist ein Abkömmling der Bifidus-Gruppe und überwiegend im Norden Madagaskars zu finden. Die Nationalparks Ankarana und Montagne d’Ambre sind typische Lebensräume dieser Art, sie kommt jedoch auch um Antsiranana (Diego Suarez) in den Resten von Wäldern nahe der Küste vor. Wir können diese Art jedes Jahr im Buschwerk auf der Straße zum Montagne d’Ambre finden, meist auf ein bis zwei Metern Höhe. Nachts kann man diese Tiere gut zwischen der Ortschaft Ambohitra (Joffreville) und dem Eingang des Nationalparks in Hecken entdecken, teils halten sie sich sogar innerhalb des Dorfes in Gärten auf. In den Tiefen des Regenwaldes findet man sie eher nicht.

Aussehen und Größe:

Die Tiere erreichen eine Größe von 15 bis 17 cm. Beide Geschlechter weisen ein grünes Farbkleid auf, das bei den Männchen von einem dünnen, weißen Lateralstreifen und weißen Lippen dekoriert wird. Letzteres tragen je zwei spitze, parallel zulaufende Nasenfortsätze, die entweder gerade nach vorne oder leicht nach oben zeigen. Die Weibchen von Furcifer petteri haben keinen Nasenfortsatz, dafür aber einen leuchtend rot gefärbten, flachen Helm, partiell weiße Lippen und zwei weiße Flecken auf jeder Seite. Trächtige oder paarende Weibchen ändern ihr Farbkleid zu leuchtend zitronengelber Farbe mit blauen Augenlidern. Kegelschuppenkämme entlang Rücken oder Bauch zeigen beide Geschlechter nicht, jedoch verläuft eine weiße Mittellinie am Bauch. Von der sehr ähnlich aussehenden Art Furcifer timoni ist Furcifer petteri leicht an Hand der Zeichnung zu unterscheiden.

 

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Durchschnittl. Temperatur 23 23 24 23 22 21 20 20 21 22 23 23
Minimale Temperatur 19 19 19 19 18 16 15 15 16 17 18 19
Maximale Temperatur 28 28 28 28 27 26 25 25 26 27 28 28
Regentage 20 20 17 9 6 6 7 6 5 6 7 14

Die angegebenen Daten wurden von uns innerhalb mehrerer Jahre mit Thermo- und Hygrometern direkt an den Fundorten der Tiere gemessen und zusammengetragen. "Durchschnittliche Temperatur" bedeutet, dass die Werte eines gesamten Monats zu einem Durchschnittswert berechnet wurden, z.B. wurden alle gemessenen Minimalwerte eines Monats zu einem durchschnittlichen Minimalwert für Februar berechnet. Das bedeutet im Klartext, dass einzelne Spitzenwerte eines Tages deutlich höher oder niedriger als die durchschnittlichen Minimal- und Maximalwerte liegen können. Es ist also möglich, dass zwar das durchschnittliche Maximum bei 29 Grad liegt, es aber an einigen Tagen des Monats 33°C oder gar 35°C warm war.

Der Montagne d'Ambre ist ein immergrüner Regenwald, der sich über ein Bergmassiv vulkanischen Ursprungs in Höhen zwischen 850 und 1450 m ausbreitet. Durch die Höhe wird es hier nachts empfindlich kalt mit Temperaturstürzen bis auf 10°C.

Während der Regenzeit wird es tagsüber bis zu 28°C warm, an Sonnenflecken auch etwas wärmer. Die Durchschnittstemperatur liegt allerdings etwas niedriger. Während der Regenzeit schüttet es mehrfach täglich, und auch mal ganze Tage durch. Typisch Regenwald eben 😉 . Aber auch in der Trockenzeit regnet es regelmäßig, wenn auch kürzer und eher in kleinen Schauern. Das Klima im Montagne d'Ambre ist daher das ganze Jahr über feucht. Während der Trockenzeit bleiben die Temperaturen vor allem tagsüber etwas niedriger mit bis zu 25°C und stürzen dann nachts noch tiefer ab bis zu den oben genannten 10°C ab und zu.

2022 Luftfeuchtigkeit MA

Die UVB-Daten wurden mit einem Solarmeter 6.5 im Frühjahr (Ende April) zur höchsten Aktivitätszeit der Chamäleons gemessen. Gemessen wurden jeweils maximal für das Chamäleon zu erreichende Werte im Habitat.

2016 UVI Montagne d'Ambre 2022 UVI Montagne d'Ambre
Leider sind noch keine Bodentemperaturen für den Montagne d'Ambre verfügbar.

Seit 2022 messen wir zusätzlich zu anderen Klimadaten auch den Luftdruck an den von uns besuchten Orten auf Madagaskar. Die folgenden Daten stammen von einem Tag während der Regenzeit. Auf der X-Achse befindet sich die Tages- oder Nachtzeit. Auf Madagaskar beginnt der Tag gegen 6 Uhr, die Nacht bricht bereits um 18 Uhr an. Die Y-Achse zeigt den atmosphärischen Luftdruck in hPa an.

2022 Luftdruck MA

Habitat:

Der Lebensraum am Rande des Montagne d’Ambre besteht vorwiegend aus Sekundärvegetation mit nur vereinzelten größeren Bäumen. Meist findet man sie in hohem Gebüsch, das hier sehr dicht und üppig ist. Das Unterholz über dem Erdboden ist ebenfalls sehr dicht. Immer wieder liegen hier auch abgeschlagene Äste herum, da die Menschen der Umgebung hier Holz schlagen. Auch einige knorrige, verwachsene kleine Bäume dienen als Lebensraum. Im Folgenden einige Fotos von Fundorten der Art.

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