kein legaler Export möglich
Erstbeschreibung:
Böhme, 1997
Herkunft des Artnamens:
Der deutsche Herpetologe Wolfgang Böhme, ehemals Leiter der Sektion für Herpetologie des Museum König in Bonn, benannte diese Chamäleonart zu Ehren des deutschen Herpetologen Frank Glaw. Frank Glaw arbeitet in der Zoologischen Staatssammlung München und ist für eine Vielzahl von neuen Artbeschreibungen der Reptilien und Amphibien Madagaskars in den letzten Jahrzehnten maßgeblich verantwortlich. Er sammelte nicht nur 1996 die Belegexemplare von Calumma glawi selbst auf Madagaskar, sondern inzwischen auch die Holo- und Paratypen zahlreicher anderer Chamäleonarten.
Verbreitung:
Calumma glawi ist ein Bewohner des feuchten Regenwaldgebietes von Ranomafana südlich des zentralen Hochlandes Madagaskars. Hier ist es in Höhenlagen vom 300-800 Meter zu finden. Der Lebensraum beschränkt sich auf dichten Regenwald, in dem es nur schwierig zu finden ist. Nachts ist es etwas einfacher, ein bisschen Glück gehört zum Fund aber dazu. Jungtiere sitzen wie bei allen Chamäleons meist an den äußersten Blattenden.
Größe & Aussehen:
Mit einer Gesamtlänge von 13 bis 14 cm gehört diese Art zu den kleineren Chamäleons. Die Färbung ist überwiegend grün mit einem gelblichen Lateralstreifen bei den Männchen, und während der Paarungszeit stechen oft türkisblaue Punkte hervor. Die Männchen besitzen einen zum Rücken hin leicht angehobenen, dunkel gefärbten Helm mit kleinen, ebenso dunklen Occipitallappen, die bei den Weibchen jedoch wenig entwickelt sind. Der Kehlsack und Bauch ist bei den Männchen hell, teils gelb, gefärbt. Bei Stress können weibliche Calumma glawi eine dunkle Querbänderung entwickeln, die am Kopf in Tupfen übergeht. Rücken, Bauch und Kehlsack haben keinerlei vergrößerte Kegelschuppen.
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
Durchschnittl. Temperatur | 23 | 24 | 23 | 23 | 21 | 19 | 19 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 |
Minimale Temperatur | 20 | 20 | 20 | 19 | 18 | 15 | 15 | 15 | 15 | 16 | 18 | 19 |
Maximale Temperatur | 27 | 27 | 27 | 27 | 25 | 23 | 23 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 |
Regentage | 27 | 24 | 26 | 19 | 17 | 18 | 21 | 20 | 15 | 16 | 20 | 25 |
Die angegebenen Daten wurden von uns innerhalb mehrerer Jahre mit Thermo- und Hygrometern direkt an den Fundorten der Tiere gemessen und zusammengetragen. "Durchschnittliche Temperatur" bedeutet, dass die Werte eines gesamten Monats zu einem Durchschnittswert berechnet wurden, z.B. wurden alle gemessenen Minimalwerte eines Monats zu einem durchschnittlichen Minimalwert für Februar berechnet. Das bedeutet im Klartext, dass einzelne Spitzenwerte eines Tages deutlich höher oder niedriger als die durchschnittlichen Minimal- und Maximalwerte liegen können. Es ist also möglich, dass zwar das durchschnittliche Maximum bei 29 Grad liegt, es aber an einigen Tagen des Monats 33°C oder gar 35°C warm war.
Der Regenwald von Ranomafana liegt im südlichen Hochland Madagaskars auf Höhen um die 1000 m über Meeresniveau. Damit ist das Klima hier grundsätzlich kühler als z.B. an der Küste oder im Südwesten der Insel. Tagsüber wird es um die 25°C warm, während der Regenzeit auch wärmer. Sonnige Stellen erreichen auch mal knapp über 30°C. Nachts sinken die Temperaturen herunter bis auf 20°C in der Regenzeit und bis auf 15°C in der Trockenzeit.
Trockenzeit ist in Ranomafana allerdings sehr relativ, denn wirklich trocken wird es hier nie. Es regnet zwar etwas weniger und nicht tagelang am Stück, aber trotzdem noch ergiebig genug, dass Erdboden und Bäume nie völlig abtrocknen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit und kühle Nächte sind die Schlüsselfaktoren in Ranomafana.
Die UVB-Daten wurden mit einem Solarmeter 6.5 im Frühjahr (März) zur höchsten Aktivitätszeit der Chamäleons gemessen. Gemessen wurden jeweils maximal für das Chamäleon zu erreichende Werte im Habitat.
Habitat:
Die folgenden Fotos zeigen Ausschnitte aus dem Habitat von Calumma glawi in Ranomafana. In Ranomafana kommt die Art vor allem in intaktem Regenwald vor, der mit riesigen Bäumen, Lianen und vielen Farnen aufwartet. Die Bäume sind quasi immer feucht und moosig bewachsen. Der Wald zieht sich über mehrere Schluchten und ist entsprechend felsig, der Erdboden ist von dickem Laub bedeckt.
Im Folgenden findest du einige 360°-Bilder aus Ranomafana, die wir während der Regenzeit aufgenommen haben. Mit der Maus kann man sich darin in alle Richtungen drehen. Wenn man auf das Theta-Logo klickt, öffnen sich die Bilder in vergrößerter Ansicht in einem eigenen Fenster. Dort besteht auch die Möglichkeit, die Bilder im Vollbildmodus auszuführen. Viel Spaß beim Anschauen!
Regenwald im Nationalpark Ranomafana, Region Haute Matsiatra und Vatovavy-Fitovinany, südliches Hochland, Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA
Regenwald im Nationalpark Ranomafana, Region Haute Matsiatra und Vatovavy-Fitovinany, südliches Hochland, Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA
Regenwald im Nationalpark Ranomafana, Region Haute Matsiatra und Vatovavy-Fitovinany, südliches Hochland, Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA
Regenwald im Nationalpark Ranomafana, Region Haute Matsiatra und Vatovavy-Fitovinany, südliches Hochland, Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA