Brookesia brygooi

CITES-Quoten-
2011-13 keine Tiere,
2014-16 je 500 Tiere,
2017 erstmals 1000 Tiere,
2018-2024 wieder 500 Tiere zum legalen Export freigegeben

Erstbeschreibung: IUCN Red List: least concern

Raxworthy & Nussbaum, 1995

Herkunft des Artnamens:

Christopher J. Raxworthy vom American Museum of Natural History, New York (USA), und Ronald A. Nussbaum von der Universität von Michigan, Ann Arbor (USA), benannten die Art nach dem französischen Biologen Édouard-Raoul Brygoo vom Naturhistorischen Museum Paris (Frankreich). Brygoo arbeitete früher 18 Jahre lang am Institut Pasteur in Antananarivo in Madagaskar. In dieser Zeit beschrieb er zahlreiche Chamäleons der Insel. 1978 vermerkte er außerdem als erster den Fund eines Tieres, das Raxworthy und Nussbaum der heutigen Art Brookesia brygooi zuschrieben.

Verbreitung:

Diese Art kommt im Westen Madagaskars vor, wo sie von Ankarafantsika bis in den Süden nach Isalo, Sakaraha und Zombitse-Vohibasia verbreitet sind. Wir haben sie bisher am einfachsten im Trockenwald von Kirindy finden können. Die Gegend ist extrem warm und die meisten Monate des Jahres sehr trocken. Die Regenzeit ist teils auf nur drei Monate begrenzt. Brookesia brygooi haben wir noch nie höher als 50 cm über dem Boden gefunden, tagsüber scheinen sie ausschließlich auf der Erde und im Laub unterwegs zu sein. Besonders die Jungtiere schlafen oft verhältnismäßig exponiert auf dünnen, gerade mal 10 cm hohen Grashalmen am Wegesrand.

Aussehen & Größe:

Brookesia brygooi gehört zu den Erdchamäleons. Beide Geschlechter werden von der Nasen- bis zur Schwanzspitze etwa 8 cm lang. Sie tragen keinen Rückenkamm, aber 10 paarige seitliche Fortsätze entlang des Rückens, die sich nicht über den Schwanz fortsetzen. Am Kinn tragen sie keine Kegelschuppen. Das Hüftschild ist sehr gut ausgebildet und hat eine typische, leicht zum Schwanz hin geneigte Form. Zwischen Nase und Augen tragen die Tiere einen auffälligen Fortsatz. Im Folgenden findest du Fotos von Jungtieren der Art.

Besonderheiten:

Die Erdchamäleons in Isalo, die zur Zeit noch als Brookesia brygooi bezeichnet werden, stellen wahrscheinlich eine eigene Art dar. Eine Publikation dazu mit genetischen Untersuchungen steht jedoch noch aus. Möglicherweise sind auch noch weitere momentan als Brookesia brygooi bezeichnete Tiere eigene Arten.

Inkubation der Eier:

Die Eier werden unter Laub, in Moos oder an Rindenstücke abgelegt. Nach 52-71 Tagen schlüpfen die Jungtiere.

 

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Durchschnittl. Temperatur 28 28 28 28 25 23 23 24 26 28 29 28
Minimale Temperatur 23 22 23 22 18 16 15 16 19 21 22 23
Maximale Temperatur 33 33 33 33 33 31 31 32 33 35 35 34
Regentage 16 12 6 1 1 0 0 0 1 1 2 9

Die angegebenen Daten wurden von uns innerhalb mehrerer Jahre mit Thermo- und Hygrometern direkt an den Fundorten der Tiere gemessen und zusammengetragen. "Durchschnittliche Temperatur" bedeutet, dass die Werte eines gesamten Monats zu einem Durchschnittswert berechnet wurden, z.B. wurden alle gemessenen Minimalwerte eines Monats zu einem durchschnittlichen Minimalwert für Februar berechnet. Das bedeutet im Klartext, dass einzelne Spitzenwerte eines Tages deutlich höher oder niedriger als die durchschnittlichen Minimal- und Maximalwerte liegen können. Es ist also möglich, dass zwar das durchschnittliche Maximum bei 29 Grad liegt, es aber an einigen Tagen des Monats 33°C oder gar 35°C warm war.

Das Klima in Kirindy ist vor allem eines: Heiß. In der Trockenzeit von April bis September regnet es nur selten und kurz. Der Trockenwald wird kahl und nur wenig Grün überlebt. Es wird tagsüber brütend heiß, nachts sinkt die Temperatur jedoch deutlich nach unten und kann auch gut mal 15°C und kälter erreichen. Dieser massive Temperatursturz über Nacht ist typisch für die Gegend und nur in der Trockenzeit vorhanden.

Während der Regenzeit von Oktober bis März lebt der Wald auf: Es regnet mehrfach am Tag, die Bäume und Pflanzen beginnen zu blühen und zu sprießen. Alles wird grün und lebendig. Die Luftfeuchtigkeit ist entsprechend hoch. Es ist jetzt tags noch etwas heißer als in der Trockenzeit. Nachts sinken die Temperaturen während der Regenzeit allerdings nur um wenige Grad.

2017 UVI Kirindy

Die UVB-Daten wurden mit einem Solarmeter 6.5 im Frühjahr (Anfang April) zur höchsten Aktivitätszeit der Chamäleons gemessen. Gemessen wurden jeweils maximal für das Chamäleon zu erreichende Werte im Habitat.

Leider sind noch keine Bodentemperaturen für Kirindy verfügbar.

Habitat:

Die folgenden Fotos zeigen Ausschnitte aus dem Habitat von Brookesia brygooi zur Regenzeit in Isalo und Kirindy. Einige sind direkt von Fundorten der Art. Sowohl Isalo als auch Kirindy sind Trockenwälder mit nicht besonders hohen, schlanken Bäumen. Das ganze Jahr über bedeckt eine dicke Laubschicht den teils sandigen Erdboden. Ameisen -und Termitennester sind zu Hauf vor allem in Kirindy zu finden. Das Unterholz, das Brookesia brygooi bewohnt, besteht vor allem aus dünnen Ästen und wenigen kleinen, schmalen Gräsern.

Im Folgenden findest du einige 360°-Bilder aus Kirindy, die wir während der Regenzeit aufgenommen haben. Mit der Maus kann man sich darin in alle Richtungen drehen. Wenn man auf das Theta-Logo klickt, öffnen sich die Bilder in vergrößerter Ansicht in einem eigenen Fenster. Dort besteht auch die Möglichkeit, die Bilder im Vollbildmodus auszuführen. Viel Spaß beim Anschauen!

Trockenwald von Kirindy, Region Menabe, West-Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA

Trockenwald von Kirindy, Region Menabe, West-Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA

Trockenwald von Kirindy, Region Menabe, West-Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA

Trockenwald von Kirindy, Region Menabe, West-Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA

Trockenwald von Kirindy, Region Menabe, West-Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA

Trockenwald von Kirindy, Region Menabe, West-Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA

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