Diese Bauanleitung stammt von unseren eigenen Nachzucht-Terrarien, die wir selbst geplant und zusammengebaut haben. Diese wurden für Calumma parsonii parsonii angefertigt. Wir übernehmen keine Gewähr dafür, dass wir uns nirgends beim Plan verrechnet haben. 😉 Hier sind immer drei Terrarien eine Einheit. Bei kleineren Chamäleon-Arten kann man aber auch mehr Trennwände und schmalere Türen einbauen, so dass man sechs kleinere Terrarien erhält statt drei größere. Die Außenmaße des hier gebauten Chamäleonterrariums sind 105 cm Breite, 40 cm Tiefe und 40 cm Höhe.
Die Kosten für eine Dreier-Kombination liegen bei rund 150-200 € je nach Bezugsquellen. Die Türen sind simple, leichte Schiebetüren. Sie reichen nicht bis auf den Boden, so dass man bei Bedarf Erde in die Nachzuchtbecken einfüllen kann.
Benötigtes Material:
- 8 x Steckverbinder 13,5 x 13,5 mm (schwarz)
- 2x Steckverbinder 13,5 mm x 13,5 mm 4er (schwarz)
- 2x Steckverbinder 13,5 x 3,5 mm 3er flach (schwarz)
- 5x Aluprofile 13,5 x 13,5 mm ohne Steg 102,3 cm lang (a)
- 6x Aluprofile 13,5 x 13,5 mm ohne Steg 37,3 cm lang (b)
- 4x Aluprofile 13,5 x 13,5 mm ohne Steg 3,65 cm lang (c)
- 4x Aluprofile 13,5 x 13,5 mm ohne Steg 32,3 cm lang (d)
- 3x 2 mm Forexplatte 105 x 40 cm (Boden, Rücken und Deckel)
- 2x 2 mm Forexplatte 37,3 x 3,7 cm (Bodenwanne seitlich)
- 1x 2 mm Forexplatte 102,3 x 3,7 cm (Bodenwanne vorne)
- 2x 2 mm Forexplatte 32,3 x 37,3 cm (Seitenteile)
- 3x 2 mm Forexplatte 35 x 31,3 cm (Türen)
- 3x 2mm Forexplatte 41 x 40 cm (Zwischenwände)
- schwarze Alugaze 1x 40 x 100 cm (Deckel)
- schwarze Alugaze 2x 35 x 30 cm (Seitenteile)
- schwarze Alugaze 3x 35 x 6 cm (Türen)
- mehrere Kartuschen Aquariensilikon
- doppelseitiges Klebeband
- Heißklebepistole
- Cutter
- Glasführungsprofile (weiß) für oben und unten, für 4 mm Glasstärke, 105 cm lang
Und so wird es zusammengebaut:
Im ersten Schritt müssen die Aluprofile mit Hilfe der Steckverbinder zu einem Gerüst zusammengebaut werden (siehe Skizze, die zu den jeweiligen Profilen passenden Buchstaben finden sich auf der Materialliste). Sollten die Aluprofile nicht entgratet worden sein, muss man das noch nachholen: Einfach mit einer Feile/Raspel die vom Zuschnitt übrig gebliebenen scharfen Kanten und Alureste an den Innenseiten der Profile entfernen. Dann reibt man die Steckverbinder mit Seife ab, damit sie leichter in die Profile passen. Um die Verbinder in die Profile zu befördern, nimmt man am besten einen Gummihammer und legt ein Handtuch unter die Profile, damit sie nicht zerkratzen.
Achtung: Bei den oben genannten Maßen muss man die Steckverbinder, die vom Boden nach oben ragen und die kürzesten Aluprofile aufnehmen, um je 0,5 cm mit der Säge kürzen. Das geht bei Plastiksteckverbindern relativ einfach, und die Profile halten auch in den gekürzten Verbindern problemlos.
Dann geht es an die Forexplatten. Wir erhalten unsere Forexplatten fertig zugeschnitten mit Schutzfolien auf beiden Seiten – das ist die türkise Folie, die man auf den Fotos sieht. Wir entfernen sie immer erst am Schluss. Man kann nämlich auf der Folie perfekt Schnitte einzeichnen, darauf schreiben, um welche Stücke es sich handelt und so besser die Übersicht behalten. Wir beginnen mit der Bodenplatte. Dazu drehen wir das fertige Aluprofil-Gerüst auf den Kopf. Dann wird Silikon auf alle nach oben zeigenden Profile aufgetragen. Die Deckelplatte wird einseitig von Folie befreit und exakt auf die Profile platziert, dann vorsichtig angedrückt. Überschüssiges Silikon sofort mit einem weichen Tuch entfernen. Sitzt die Bodenlatte gut, können im nächsten Arbeitsschritt die drei schmalen, langen Teile der Bodenwanne eingeklebt werden. Dafür trägt man das Silikon innen entlang der Profile auf, und setzt dann die Forexteile vorsichtig ein. Alles über Nacht trocknen lassen.
Im nächsten Schritt klebt man die Rückwand auf, das Prinzip läuft genauso wie bei der Bodenplatte: Man kippt das Alugerüst so, dass der Rücken nach oben zeigt, trägt Silikon auf und drückt die Forexplatte darauf. Sind alle Forexplatten fertig verklebt, sollte man noch einmal alle Fugen genau anschauen und ggf. mit Silikon nacharbeiten. Sonst hat man hinterher sehr undichte Terrarien. Außerdem kann man bereits die Glasführungsschienen einsetzen, in denen später die Forextüren laufen sollen: Sie werden auf die Länge des „Türrahmens“ zugeschnitten und mittels Silikon eingeklebt. Das Führungsprofil mit dem längeren Plastikrand gehört nach oben, das andere nach unten.
Dann geht es an die Gaze-Ausschnitte in Deckel, Seiten und Türen. Wir haben uns für schwarze Alugaze entschieden, da sie zum Einen schwer entflammbar und zum Anderen für das menschliche Auge kaum sichtbar ist. Wir beginnen mit den beiden Seitenteilen: Zuerst zeichnet man sich die Ausschnitte ein (hier ist wieder die türkise Schutzfolie praktisch). Je 4 cm sollen vom Rand stehen bleiben. Am besten nimmt man zum Einzeichnen einen Winkel und einen Zollstock, damit alles möglichst gerade wird. Dann legt man das Seitenteil auf eine feste Unterlage, und schneidet mit dem Cutter das „Fenster“ heraus. Aus den heraussgeschnittenen Teilen schneidet man sich pro Ausschnitt vier 3 cm breite Streifen, die werden noch zur Befestigung der Gaze benötigt.
Ähnlich verfährt man mit dem Deckel: Außen am Deckel soll ein Randsteg von je 4,5 cm übrig bleiben, zwischen den drei Ausschnitten reichen 4 cm. Bei den drei Türen reichen die 4 cm wie bei den Seitenteilen. Auch beim Deckel werden die 3 cm breiten Streifen wieder benötigt, pro Ausschnitt vier Stück. Für die Türen braucht man die Streifen nicht, sie würden beim Öffnen der Türen stören.
Seitenteile und Deckel können mit Silikon verklebt werden. Um die Gaze besser anpassen zu können, haben wir doppelseitiges Klebeband an den Seitenteilen angebracht und die Gaze damit grob befestigt. Mit der Schere schneidet man dann die Gaze passend zu, so dass sie ein paar cm über die Ausschnitte ragt, aber nicht über das Forex hinaus. Dann trägt man auf je einen Forexstreifen Silikon auf und klebt ihn auf die Gaze. Es ist hilfreich, wenn dabei eine zweite Person hilft, die Gaze zu spannen. Zum Trocknen sollte man besser eine Platte oder ein anderes Gewicht auf die geklebten Seiten stellen und über Nacht abwarten.
Dann kann man die beiden Seitenteile einkleben: Man trägt Silikon innen an den Aluprofilen auf und fügt vorsichtig das Seitenteil ein. Die Seite mit den Klebestreifen kommt nach innen. Beim Deckel macht man es genauso. Sowohl bei den Seitenteilen als auch beim Deckel sollte man tags darauf nochmal alle Silikonfugen kontrollieren und ggf. nachkleben, damit alles dicht ist. Auch scharfe Gaze-Stücke sollten so angeklebt oder mit Silikon bedeckt werden, dass kein Tier sich daran verletzen kann.
Bei den Türen muss man die Gaze anders anbringen, sonst wird die Tür nicht flach genug. Dann könnte man die Türen nicht mehr gegeneinander verschieben. Wir haben uns deshalb dazu entschieden, statt Silikon bei den Türen Heißkleber zu verwenden. Auch dazu sind zwei Personen gut – eine trägt den Heißkleber auf, die andere verteilt ihn und drückt die Gaze an. Dann kommt der vorletzte Schritt: Die beiden Zwischenwände müssen ausgeschnitten und eingesetzt werden. Hier muss man ein bisschen rumprobieren, damit sie gut in das Terrarium passen. Wie wir die Ausschnitte gemacht haben, sieht man in einem der Fotos. Um die Zwischenwände einzusetzen, misst man die Innenlänge des Beckens aus und teilt diese durch drei, so dass man mit den Stiftmarkierungen das Becken genau drittelt. Die Zwischenwände werden, wenn sie passend zugeschnitten sind, mit Silikon eingesetzt.
Die Türen kann man, sobald sie trocken sind, einfach in die Glasführungsprofile einsetzen. Zuerst setzt man zwei Türen in die vordere Schiene ein, dann die mittlere Tür in die hintere Schiene. Und das war’s auch schon, die Becken sind fertig und müssen nur noch für die kommenden Nachzuchten eingerichtet werden.