Wer schnell für einen Sommer ein großzügiges Außengehege benötigt, aber nicht unbedingt Lust hat, jedes Teil selbst zurecht zu sägen, ist mit diesem Vorschlag für ein Außengehege gut bedient. Die Voliere hat Endmaße von 180 cm Höhe am höchsten Punkt des Giebels, 114 cm Breite und 112 cm Tiefe. Sie ist damit vor allem für größere Chamäleonarten geeignet. Für das Außengehege wird ein fertiger Volierenbausatz für Vögel namens „Bird Dream“ verwendet. Den gab es übrigens mal bei einem größeren Discounter für 150 €, aktuell liegt er bei rund 250 € – je nachdem, wo man den Bausatz kauft. Die Voliere hat ein „halbes“ Dach, das heißt die Hälfte des Daches ist beschattet, die andere nicht. So kann ein Chamäleon auch mal in einem Sommerregen draußen bleiben.
Benötigtes Material:
- Volierenbausatz aus Holzrahmen und Schrauben, siehe oben
- Seitenschneider
- schwarze Alugaze, acht Quadratmeter
- Elektrotacker und Tackerklammern
- eine Forexplatte 150 x 114 cm, 2 mm dick
- Akkuschrauber
- fünf größere Schrauben, 5 x 40 mm
- 20 kleine Schrauben, 3 x 15 mm
- Holzlasur
- Schere oder Cutter
Der Volierenbausatz wird im Paket geliefert, das jeweils fertig mit sehr grobem Draht bespannte Holzrahmen und die benötigten Schrauben enthält. Da der aufgespannte Draht sehr dünn und scharfkantig ist, könnte er Chamäleonfüße verletzen. Deshalb ist der erste Arbeitsschritt, den Draht mit dem Seitenschneider zu entfernen. Das ist ein bisschen mühselig, aber einfach. Klick auf die Bilder, um sie vergrößert anzuschauen.
Sobald der Draht entfernt ist, ist es Zeit für die Holzlasur. Die Holzrahmen werden unbehandelt geliefert, würden also bei Regen im Außeneinsatz bald quellen und kaputt gehen. Eine Lasur hält das Holz zumindest für einige Zeit instand. Ist die Lasur getrocknet, kommt die schwarze Alugaze zum Einsatz. Die Holzrahmen werden auf die Gaze gelegt, dann wird die Gaze darunter mit Schere oder Cutter passend zugeschnitten. Anschließend wird die Gaze mit dem Elektrotacker auf dem Holzrahmen angebracht – das geht jetzt richtig schnell.
Anschließend schraubt man die beiden Rückenteile des Geheges wie in der Anleitung angegeben zusammen. Dann legt man das große Rückenteil auf den Boden, legt die Forexplatte darauf und befestigt sie mit den kleinen Schrauben an den Holzstegen. Ein paar Schrauben sollten auch im Mittelsteg befestigt werden.
Dann können die Teile des Geheges gemäß Anleitung zusammengeschraubt werden. Erst die Rückwand, Seitenteile und Front, dann baut man das Dach einzeln zusammen und setzt es obendrauf. Der Zusammenbau ist mehrheitlich selbst erklärend, nur beim Dach muss man ein wenig mitdenken. Die Dachpappe auf der einen Seite des Daches sollte oben fest mit der Leiste abgeschlossen werden.
Die Tür des Geheges besteht eigentlich aus zwei Teilen mit einer Holzleiste dazwischen. Da wir das bei einem Gehege dieser Größe für unpraktisch halten, wurde der Holzsteg zwischen den Türen kurzerhand heraus gesägt und mit den beiden Türteilen verschraubt. So hat das Gehege jetzt eine große, zusammenhängende Tür auf der linken Seite.
Das war’s schon, jetzt kann es ans Einrichten gehen. Wir haben in die mittlere Holzleiste des Daches einige Metallhaken geschraubt, so dass man auch Ampelpflanzen einhängen kann. Unsere Erfahrungen mit diesem Außengehege: Sehr für das Gehege spricht, dass es innerhalb weniger Stunden zusammen gebaut ist und Platz für größere Chamäleons bietet. Natürlich hat es in dieser Preisklasse aber auch Nachteile: Holz hält nicht ewig. Im Winter sollte man das Gehege entweder in einer Schutzhütte unterbringen oder abdecken, um das Holz zu schützen. Es ist auch sinnvoll, das Gehege im Winter auf Backsteine oder einen anderen trockenen Untergrund zu stellen, wenn es draußen bleiben soll. So nässt das Holz im unteren Bereich nicht durch und hält länger. Durch die Konstruktion mit je zwei Holzrahmen pro Seite ist das Gehege nicht wirklich stabil zu tragen, man sollte es also möglichst wenig bewegen. Es hat außerdem keinen Boden, das heißt man muss entweder ein zusätzliches Gitter am Boden anbringen oder kann Chamäleons nur unter Aufsicht und nicht nachts im Gehege lassen (siehe Artikel zur Außenhaltung im Sommer). Ein einfaches Schloss kann man selbst anbringen, um die Tür sicher zu verschließen.