Lokalform Sambirano

Verbreitung der Lokalform Sambirano:

Im Süden der Stadt Ambanja im Nordwesten Madagaskars, Region Diana, verläuft der Fluss Sambirano. Er bildet durch seine Größe eine natürliche Grenze für Pantherchamäleons und ist die Lebensquelle der Region. Die Menschen hier leben vor allem von Kakao- und Kaffeeplantagen, die qualitativ sehr hochwertige Rohstoffe im gesamten Einzugsgebiet des Flusses liefern. An der Mündung des Flusses Ramena in den Sambirano befindet ich ein Gebiet mit vorwiegend Plantagen und anderer Sekundärvegetation, in der man eine spezielle Lokalform von Pantherchamäleons finden kann. Durch die beiden Flüsse ist die Gegend zur benachbarten Lokalform Ambanja hin vollständig getrennt, zum Meer hin schließt sich ein weitläufiges Mangrovengebiet an.

Aussehen der Lokalform:

Die Männchen hier sind sehr farbtreu, mint-grün mit marine-blauer Bänderung und roten Punkten.

Gewichtstabelle

Gewichtstabelle Furcifer pardalis 2018

Seit 2015 messen wir die Gewichte von uns gefundener Chamäleons auf Madagaskar, soweit die Tiere (und unsere Waagen) mitmachen. Langfristig soll sich aus einer möglichst großen Anzahl Messungen ein durchschnittliches Gewicht im Verhältnis zur Kopf-Rumpf-Länge (gemessen von der Nasenspitze bis zur Kloake) für jede Art ablesen lassen. Wichtig zu wissen ist, dass alle Gewichte gegen Ende der Regenzeit (= bestes Futterangebot) gemessen wurde, es dürfte sich also um Maximalgewichte auf Madagaskar handeln. Dreieckige Symbole bei Weibchen bedeuten nicht trächtig, runde Symbole bedeuten trächtig. Bei Furcifer pardalis hat sich bisher entgegen unserer ursprünglichen Annahme heraus gestellt, dass es keine gravierenden Unterschiede im Verhältnis der KRL zum Gewicht zwischen den einzelnen Lokalformen gibt.

 

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Durchschnittl. Temperatur 26 26 26 26 25 24 23 23 24 25 26 26
Minimale Temperatur 22 22 22 22 20 18 18 18 19 20 21 22
Maximale Temperatur 30 30 31 31 30 29 29 29 30 31 31 30
Regentage 29 26 24 15 8 7 7 8 7 10 18 25

Die angegebenen Daten wurden von uns innerhalb mehrerer Jahre mit Thermo- und Hygrometern direkt an den Fundorten der Tiere gemessen und zusammengetragen. "Durchschnittliche Temperatur" bedeutet, dass die Werte eines gesamten Monats zu einem Durchschnittswert berechnet wurden, z.B. wurden alle gemessenen Minimalwerte eines Monats zu einem durchschnittlichen Minimalwert für Februar berechnet. Das bedeutet im Klartext, dass einzelne Spitzenwerte eines Tages deutlich höher oder niedriger als die durchschnittlichen Minimal- und Maximalwerte liegen können. Es ist also möglich, dass zwar das durchschnittliche Maximum bei 29 Grad liegt, es aber an einigen Tagen des Monats 33°C oder gar 35°C warm war.

In Ambanja ist es ganzjährig warm mit Temperaturen um die 25°C. In der Sonne kann die Temperatur gut über die 30°C gehen. Nachts sinken die Temperaturen auf bis zu 20° C herunter, während der Trockenzeit von April bis September kann es auch mal knapp darunterr auf 18°C gehen.

Während der Regenzeit regnet es täglich lange und ergiebig, so dass die Luftfeuchtigkeit enorm ansteigt. Während der Trockenzeit bleibt es jedoch auch sehr grün in der Gegend. Es regnet zwar deutlich weniger, aber die immer mal wieder auftretenden Niederschläge und die Lage direkt zwischen Flüssen sorgen für eine stetige Wasserversorgung der Region.

2014 UVI Ambanja

Die UVB-Daten wurden mit einem Solarmeter 6.5 im Frühjahr (Anfang April) zur höchsten Aktivitätszeit der Chamäleons gemessen. Gemessen wurden jeweils maximal für das Chamäleon zu erreichende Werte im Habitat.

Leider sind noch keine Bodentemperaturen für Ambanja verfügbar.

Habitat:

Die Pantherchamäleons dieser Lokalform leben vorwiegend in Kakao- und Kaffeeplantagen. Unterholz ist wegen der Bewirtschaftung der Plantagen in der Regel nicht vorhanden, wohl aber eine dicke Laubschicht auf dem Erdboden. Sowohl Kaffee- als auch Kakaobäume sind in der Regel auf Erntehöhe von wenigen Metern gestutzt. Durch die Nähe zum Sambirano wird es hier das ganze Jahr über nicht wirklich trocken, die Plantagen bleiben ganzjährig grün. Die Pantherchamäleons hier nutzen effektiv jegliche Vegetation, von Gebüsch über Kakaobäume bis hin zu den riesigen Bäumen, die die Plantagen beschatten. Während der Paarungszeit findet man viele Männchen sogar auf den kniehohen, einfachen Holzzäunen, die der Begrenzung der Plantagen dienen.

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