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Erstbeschreibung:
(Ramanantsoa, 1974)
Herkunft des Artnamens:
Der Zoologe Guy A. Ramanantsoa von der Universität von Antananarivo, Madagaskar, benannte die Art nach ihrer Herkunft, dem Montagne d’Ambre. Ursprünglich als Unterart von Calumma oshaughnessyi beschrieben, blieb bei der Erhebung in den Artstatus 2007 durch Frank Glaw von der Zoologischen Staatssammlung München und Miguel Vences vom Zoologischen Institut der TU Braunschweig der ehemalige Unterarten-Name ambreense erhalten. Eine andere Art namens Calumma amber war auch schon vorhanden.
Verbreitung & Habitat:
Calumma ambreense ist ein Bewohner der Regenwälder des Nationalparks Montagne d’Ambre. Dabei ist es in den mittleren Höhenlagen von 600-1200 Meter zu finden. Die Art lebt vorwiegend in Bäumen von anderthalb bis zehn Metern Höhe. Sie bevorzugen sehr hohe, schlanke Bäume, die mit Farnen und Moos überwuchert sind (wie alles im Montagne d’Ambre). Rund um den Campgroung des Montagne d’Ambre findet man sie erstaunlicherweise auch vereinzelt in Pinienansammlungen. Nachts sind auch diese Chamäleons heller gefärbt, und leicht mit einer Taschenlampe in großen Bäumen zu entdecken. Meist sitzen sie auch nachts höher als 2 m. Tagsüber ist es etwas schwieriger, diese Art zu finden – trotz ihrer Größe sind sie enorm gut getarnt. Die Jungtiere findet man im Alter von wenigen Tagen nachts oft noch auf extrem dünnen Pflänzchen knapp über dem Boden schlafend.
Aussehen und Größe:
Diese Chamäleons zählen mit einer Größe von 40 bis 55 cm zu den großen Chamäleonarten. Wie bei allen Calumma-Arten steigt der Helm zum Rücken hin stark an, dahinter sitzen schmale, kaum als solche erkennbare Occipitallappen. Bauch- und Rückenkamm sind fast vollkommen glatt und ohne vergrößerte Kegelschuppen. Die Männchen haben eine grau-grüne Färbung mit einem weißen, breiten Lateralband und dunklerer Bänderung und einen kleinen, schaufelförmigen Nasenfortsatz. Dieser fehlt bei den überwiegend grün oder gelblich gefärbten Weibchen gänzlich. Am Kopf können beide Geschlechter leuchtend grüne oder blaue Akzente tragen. Im Folgenden findest du Bilder von wenige Tage alten Jungtieren der Art im Montagne d’Ambre.
Charakter:
Wir haben diese Art in der Natur als sehr ruhig und freundlich kennengelernt – nie hat uns ein Calumma ambreense mal angefaucht. Allerdings sind sie in der Regel weniger entspannt im Umgang als beispielswiese ähnlich große Calumma parsonii.
Gewichtstabelle
Seit 2022 messen wir die Gewichte von uns gefundener Calumma ambreense auf Madagaskar, soweit die Tiere (und unsere Waagen) mitmachen. Bisher sind es nur wenige Gewichte, langfristig soll sich aus einer möglichst großen Anzahl Messungen ein durchschnittliches Gewicht im Verhältnis zur Kopf-Rumpf-Länge (gemessen von der Nasenspitze bis zur Kloake) ablesen lassen. Wichtig zu wissen ist, dass alle Gewichte gegen Ende der Regenzeit (= bestes Futterangebot) gemessen wurde, es dürfte sich also um Maximalgewichte auf Madagaskar handeln. Dreieckige Symbole bei Weibchen bedeuten nicht trächtig, runde Symbole bedeuten trächtig.
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
Durchschnittl. Temperatur | 23 | 23 | 24 | 23 | 22 | 21 | 20 | 20 | 21 | 22 | 23 | 23 |
Minimale Temperatur | 19 | 19 | 19 | 19 | 18 | 16 | 15 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 |
Maximale Temperatur | 28 | 28 | 28 | 28 | 27 | 26 | 25 | 25 | 26 | 27 | 28 | 28 |
Regentage | 20 | 20 | 17 | 9 | 6 | 6 | 7 | 6 | 5 | 6 | 7 | 14 |
Die angegebenen Daten wurden von uns innerhalb mehrerer Jahre mit Thermo- und Hygrometern direkt an den Fundorten der Tiere gemessen und zusammengetragen. "Durchschnittliche Temperatur" bedeutet, dass die Werte eines gesamten Monats zu einem Durchschnittswert berechnet wurden, z.B. wurden alle gemessenen Minimalwerte eines Monats zu einem durchschnittlichen Minimalwert für Februar berechnet. Das bedeutet im Klartext, dass einzelne Spitzenwerte eines Tages deutlich höher oder niedriger als die durchschnittlichen Minimal- und Maximalwerte liegen können. Es ist also möglich, dass zwar das durchschnittliche Maximum bei 29 Grad liegt, es aber an einigen Tagen des Monats 33°C oder gar 35°C warm war.
Der Montagne d'Ambre ist ein immergrüner Regenwald, der sich über ein Bergmassiv vulkanischen Ursprungs in Höhen zwischen 850 und 1450 m ausbreitet. Durch die Höhe wird es hier nachts empfindlich kalt mit Temperaturstürzen bis auf 10°C.
Während der Regenzeit wird es tagsüber bis zu 28°C warm, an Sonnenflecken auch etwas wärmer. Die Durchschnittstemperatur liegt allerdings etwas niedriger. Während der Regenzeit schüttet es mehrfach täglich, und auch mal ganze Tage durch. Typisch Regenwald eben 😉 . Aber auch in der Trockenzeit regnet es regelmäßig, wenn auch kürzer und eher in kleinen Schauern. Das Klima im Montagne d'Ambre ist daher das ganze Jahr über feucht. Während der Trockenzeit bleiben die Temperaturen vor allem tagsüber etwas niedriger mit bis zu 25°C und stürzen dann nachts noch tiefer ab bis zu den oben genannten 10°C ab und zu.
Die UVB-Daten wurden mit einem Solarmeter 6.5 im Frühjahr (Ende April) zur höchsten Aktivitätszeit der Chamäleons gemessen. Gemessen wurden jeweils maximal für das Chamäleon zu erreichende Werte im Habitat.
Seit 2022 messen wir zusätzlich zu anderen Klimadaten auch den Luftdruck an den von uns besuchten Orten auf Madagaskar. Die folgenden Daten stammen von einem Tag während der Regenzeit. Auf der X-Achse befindet sich die Tages- oder Nachtzeit. Auf Madagaskar beginnt der Tag gegen 6 Uhr, die Nacht bricht bereits um 18 Uhr an. Die Y-Achse zeigt den atmosphärischen Luftdruck in hPa an.
Habitat:
Die folgenden Fotos zeigen Ausschnitte aus dem Habitat von Calumma ambreense Montagne d’Ambre. Einige sind direkt von Fundorten der Art. Der Montagne d’Ambre ist ein beeindruckender Regenwald voller Urwaldriesen, in denen riesige, meterbreite Nestfarne thronen. Alles ist voller Lianen, Moose und Flechten. Calumma amber ist meist auf größeren Bäumen unterwegs, und bewohnt teils sogar eingeschleppte Nadelbäume.
Im Folgenden findest du einige 360°-Bilder aus dem Montagne d’Ambre. Mit der Maus kann man sich darin in alle Richtungen drehen. Wenn man auf das Theta-Logo klickt, öffnen sich die Bilder in vergrößerter Ansicht in einem eigenen Fenster. Dort besteht auch die Möglichkeit, die Bilder im Vollbildmodus auszuführen. Viel Spaß beim Anschauen!
Regenwald im Nationalpark Montagne d’Ambre, Region Diana, Nord-Madagaskar, April 2017 – Spherical Image – RICOH THETA
Regenwald im Nationalpark Montagne d’Ambre, Region Diana, Nord-Madagaskar, April 2017 – Spherical Image – RICOH THETA
Regenwald im Nationalpark Montagne d’Ambre, Region Diana, Nord-Madagaskar, April 2017 – Spherical Image – RICOH THETA
Regenwald im Nationalpark Montagne d’Ambre, Region Diana, Nord-Madagaskar, April 2017 – Spherical Image – RICOH THETA
Regenwald im Nationalpark Montagne d’Ambre, Region Diana, Nord-Madagaskar, April 2017 – Spherical Image – RICOH THETA