Glas
Terrarien aus Glas gehören zu den ältesten in der Terraristik und haben über viele Jahrzehnte gute Dienste geleistet – und tun es auch heute noch. Leider sind die üblichen Standard-Glasterrarien aus dem Handel auf Grund ihrer schlechten Belüftung nicht für die Chamäleonhaltung geeignet, das heißt sie müssen zur Nutzung nachträglich umgebaut werden. Meistens entfernt man eine Schiebescheibe und den Deckel, um diese durch Gaze zu ersetzen. Umgebaut oder speziell für Chamäleons angefertigt sind Glasterrarien aber sehr gut für die Chamäleonhaltung geeignet. Wir nutzen modifizierte Glasterrarien als Quarantänebecken und zur Haltung kleiner Chamäleons wie beispielsweise Brookesia stumpffi.
Vorteile:
- sehr gut einsehbar
- sehr gut zu reinigen & desinifizeren, dadurch wiederverwendbar
- sehr lichtdurchlässig
- in aller Regel wasserfest
- erschwinglicher Preis
Nachteile:
- Der Deckel muss durch Gaze ersetzt werden, da Glas keine UVB-Strahlung durchlässt. Lochbleche im Deckel absorbieren zuviel Licht und UVB-Strahlung, können also so nicht verwendet werden.
- Modifikation oder Sonderanfertigung notwendig – es ist bei Standarbecken eher schwierig, nachträglich große Belüftungsflächen an den Seiten einzubauen. Schiebetüre kann man recht einfach durch schmale Alu- oder Holzrahmen mit Gaze austauschen.
- relativ hohes Gewicht bei größeren Terrarien
- Manche Chamäleons reagieren aggressiv auf ihr Spiegelbild. Das Glas muss dann zumindest zeitweise abgeklebt werden
Styropor/Styrodur
Terrarien aus Styropor oder –dur sind in der Terraristik vor allem bei Bastlern verbreitet, haben sich jedoch in der Chamäleonhaltung nicht durchgesetzt. Wer viel Zeit und Mühe investieren möchte und dazu noch künstlerisch begabt ist, kann hier mit Föhn und anderen Werkzeugen hübsche Ergebnisse erzielen. Bei den meisten bleiben Selbstbauten aus Styropor aber weit hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück, vor allem was die Optik angeht.
Vorteile:
- sehr kostengünstiges Material
- sehr leicht
- kann ganz nach den Ideen des Bastlers gebaut werden
- selbstgemachtes Aussehen
Nachteile:
- muss vollständig mehrfach beschichtet werden (Epoxidharz, Fliesenkleber)
- sehr schlecht bis gar nicht zu reinigen & desinfizieren
- hoher Zeitaufwand
- selbstgemachtes Aussehen
- teils instabil
OSB (Grobspanplatten)
Grobspanplatten, besser bekannt als OSB (Abkürzung für oriented strand board), sind vor allem bei Neueinsteigern in der Terraristik sehr beliebt, da sie als günstiges und einfach zu bearbeitendes Selbstbaumaterial in jedem Baumarkt erhältlich sind. Zudem kann man auch gekaufte OSB-Terrarien nachträglich gut bearbeiten. Ein großer Nachteil ist, dass alle OSB-Platten mit Zwei-Komponenten-Epoxidharz oder einer ähnlichen Versiegelung überzogen werden müssen, damit die Feuchtigkeit im Terrarium das Holz nicht quellen lässt. Teils wird das Terrarium dadurch weit weniger günstig als zu Anfang angenommen. Optisch finden wir OSB sehr fragwürdig, sobald man seine Terrarien in Wohnzimmer oder anderen Wohnraum integrieren möchte.
Vorteile:
- geringe Materialkosten
- Platten können im Baumarkt zugeschnitten werden
- relativ formstabil
- Lüftungsflächen können auch nachträglich ausgesägt und mit Gaze bespannt werden
Nachteile:
- schlecht bis gar nicht zu reinigen und desinfizieren
- nicht wasserdicht: alle Platten müssen versiegelt werden
- unschöne Optik / Abkleben mit Folie klappt selten sauber
Forex (Hartschaumplatten)
Forex ist eine meist weiße Hartschaumplatte, die in den letzten Jahren große Beliebtheit unter Chamäleonhaltern und anderen Reptilienfreunden gewonnen hat. Den Vorteilen mit edler Optik im Wohnbereich, guten Reinigungsmöglichkeiten und geringem Gewicht stehen hohe Kosten in der Anschaffung gegenüber. Außerdem ist Forex ein sehr weiches Baumaterial, was in puncto Stabilität Probleme bergen kann.
Vorteile:
- sehr leicht, gut transportabel
- schöne, saubere Optik
- leicht zu reinigen und desinfizieren
- leicht zu schneiden und zu bearbeiten
- simple Klebeverbindungen reichen für kleine Terrarien
- kann bei größeren Terrarien mit Aluprofilen kombiniert werden
Nachteile:
- sehr weiches und biegsames Material, nur bis zu einer gewissen Terrariengröße sinnvoll alleine einzusetzen
- verhältnismäßig teuer
- lassen sich nur sehr begrenzt/eher schlecht weiterverkaufen
Aluminium-Profile
Terrarien aus Aluminium-Profilen sind wohl die beste Wahl an Baumaterialien im Terrariumbau und lassen kaum Wünsche offen, da fast jede Form, jedes Aussehen und jede Größe verwirklicht werden kann. Die Profile steckt man mittels Verbinder ineinander. Gut verbaut sind die fertigen Alugerüste fast unkaputtbar, sehr starr und dauerhaft formstabil. Mit ihnen lassen sich ganze Terrarienwände genauso anfertigen wie Einzelterrarien. Die Profile gibt es in verschiedenen Farben, so dass man sie problemlos im Wohnbereich nutzen kann. Aluminium-Profile können mit jeglichem Material zusammen genutzt werden, z.B. Glas, Hartschaumplatten oder Aluverbundplatten.
Vorteile:
- sehr stabil
- leicht
- robust + langfristig haltbar
- kaum Wertminderung
- schicke Optik
Nachteile:
- deutlich teurer als noch vor einigen Jahren / teuerste Variante
- Sonderanfertigungen kann man so derzeit kaum weiterverkaufen
Aluverbundplatten + Aluminium-Profile
Terrarien aus Aluminium-Profilen und weißen Aluverbundplatten haben eine edle Optik, die den Forex-Terrarien sehr ähnelt. In Stabilität, Größe und Haltbarkeit bietet Aluverbund gegenüber Forex einige Vorteile. Das Terrarium wird mit Aluverbundplatten aber auch deutlich schwerer als mit Hartschaumplatten. Der Kostenvorteil, den Aluverbund- gegenüber Hartschaumplatten noch bis vor wenigen Jahren hatten, ist heute quasi nicht mehr existent.
Vorteile:
- saubere, edle Optik
- auch mit 200 cm Höhe formstabil
- leicht zu reinigen & desinfizieren
Nachteile:
- deutlich teurer als noch vor einigen Jahren / teuerste Variante
- Sonderanfertigungen kann man so derzeit kaum weiterverkaufen