Entflohene Futtertiere wieder einfangen

Irgendwann passiert es jedem Chamäleonhalter: Futtertiere, die eigentlich für das Chamäleon gedacht waren, haben sich aus dem Staub gemacht und laufen frei in der Wohnung herum. Die meisten Futtertiere können sich nicht im durchschnittlichen deutschen Wohnzimmer vermehren. Nächtliches, ausdauerndes Zirpen einzelner, ausgewachsener Heimchen oder das Erschrecken der übrigen Familie, wenn eine entlaufene Schabe auf den Küchenfliesen auftaucht, reicht jedoch in der Regel aus, die lästigen neuen Mitbewohner gerne wieder einfangen zu wollen. Hier sind einige Tipps dazu gesammelt. Übrigens, zur Orientierung bezüglich des „Pestpotenzials“ haben wir alle Futtertiere auf dieser Seite mit bunten Markierungen versehen. 

Klebefallen

Funktioniert bei: Schaben, kleine Grillen und Heimchen

Verschiedene Klebefallen

Im Zoohandel, Baumärkten und Gartencentern gibt es verschiedene Klebefallen zu kaufen. Meist werden sie als „Schabenfallen“ vertrieben. Die gängigen Klebefallen faltet man zu einer Art Röhre und beschriftet sie mit dem Datum, wann man sie aufgestellt hat. Dann werden die Klebefallen einfach an möglichen Aufenthaltsorten der entflohenen Insekten ausgelegt. Am besten ist es, die Fallen möglichst nah an Wänden oder Fußleisten aufzustellen. „Frei im Raum“ werden sie eher nicht funktionieren. Die meisten Klebefallen werden mit kleinen Tabletten geliefert, die als Lockstoff dienen sollen. Man klebt sie einfach mittig auf den klebrigen Bereich jeder Falle. Angelockt vom Lockmittel betritt das entflohene Futtertier die klebrige Pappe, kann sich nicht mehr weiterbewegen und stirbt nach einiger Zeit. Klebefallen müssen regelmäßig ausgetauscht werden, sonst wird der Klebstoff entweder von toten Insekten oder aber von Staub bedeckt.

Gelbtafeln

Funktioniert bei: Trauermücken, Buckelfliegen, Fruchtfliegen, Käfern, Läusen

Gelbtafeln kennt man aus dem Garten- und Pflanzenbereich. Man steckt sie normalerweise in Blumentöpfe. Auch bei Gelbtafeln handelt es sich letztlich um Klebefallen. Hier lockt die Farbe Trauermücken und andere kleine Fliegen an. Sie bleiben auf der Klebefalle kleben und verenden. Bitte auf keinen Fall innerhalb des Chamäleonterrariums nutzen, sondern ausschließlich außerhalb!

Köderfallen

Funktioniert bei: Schaben, Ofenfischchen, Asseln, Ameisen

Köderfalle

Köderfallen bestehen aus kleinen Plastikdosen, die man fertig präpariert mit Köder darin kauft. Leider haben Köderfallen für die Terraristik einen entscheidenden Nachteil. Sie funktionieren über Gift im Köder. Futtertiere, die vom Köder gefressen haben, sterben jedoch erst nach einer Weile und nicht sofort beim Fraß. Sie laufen also samt Gift noch eine Weile herum. Wieder eingefangen und kurzerhand verfüttert können sie so noch dem Chamäleon schaden. Dazu ist es ungünstig, dass die Insekten erst hinter Fußleisten, in Bodenritzen oder unter dem Schrank sterben und so kaum entfernt werden können.

Sprays und Vernebler

Die üblichen Sprays wie beispielsweise Ardap basieren auf dem Wirkstoff Permethrin. Permethrin ist nicht nur für Insekten und Arachniden hoch giftig, sondern auch für im Haushalt lebende Katzen (aber nicht für Hunde), in hohen Dosierungen auch für Reptilien. Vermeintlich „sichere“ Sprays sollten deshalb in Räumen mit Terrarien oder Katzen nicht großzügig angewendet werden. Sogenannte Fogger oder Vernebler funktionieren, indem man eine Dose mittig in den Raum stellt, sie aktiviert und den Raum für einige Stunden verlässt. Die Dose vernebelt den enthaltenen Wirkstoff im gesamten Raum. Danach lüftet man gründlich. Für Terrarienräume sind Fogger nicht geeignet, da der Nebel sich auch innerhalb der Terrarien absetzt.

Flaschenfalle

Funktioniert bei: Heimchen, Steppengrillen, Mittelmeergrillen

Eine gut funktionierende Falle für Heimchen und Konsorten kann man sich ganz einfach selbst basteln. Das Material hat man meist im Haus. Es ist schnell und einfach zusammengebaut. Der Vorteil dieser Falle ist, dass die eingefangenen Insekten noch problemlos verfüttert werden können.

Benötigtes Material:
• 2 PET-Flaschen
• ein Blatt Papier
• eine Schere oder ein Cuttermesser
• ein Brühwürfel

Von beiden Flaschen wird der Boden abgeschnitten. Einen Flaschenhals-Teil wird umgedreht ohne Deckel in den anderen geklebt. Einen angefeuchteten, zerdrückten Brühwürfel in den herausstehenden Flaschenhals geben und den Deckel wieder zuschrauben. Zuletzt noch einen Streifen Papier in den anderen (offenen) Flaschenhals legen oder einkleben, so dass die Grillen darauf in die Flasche laufen können. Sie fallen dann in die Falle hinein und schaffen es nicht mehr heraus.

Fliegengläser

Funktioniert bei: Fruchtfliegen, Fliegen

Fliegenglas

Als „Fruchtfliegen-Stopper“ werden Plastikbecher verkauft, die oben mit einem Trichter und unten im Glas mit einem Lockstoff versehen sind. Die Fruchtfliegen können hinein, finden aber nicht mehr hinaus. Eine etwas schickere und altmodische Variante ist das „Fliegenfangglas“. Es besteht aus einer oben verkorkten Karaffe mit nach innen gestülptem, unten offenem Boden. In diesen Boden wird Saft oder Essigwasser (für Fruchtfliegen), seltener Fleischbrühe (für Schmeißfliegen), als Lockmittel gefüllt. Das Glas hängt in der Luft oder steht auf Füßchen, so dass die Fliegen von unten einfliegen können. Die Fliegen versuchen dann, nach oben wegzufliegen, was durch den Korken jedoch verhindert wird. Der Vorteil von Fliegengläsern ist, dass die gefangenen Insekten noch an Chamäleons verfüttert werden können.

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