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Erstbeschreibung:
Herkunft des Artnamens:
Der Zoologe François Mocquard vom Naturhistorischen Museum Paris (Frankreich) entlehnte den Artnamen vom Lateinischen tubercula, was so viel wie „viele Beulen“ bedeutet. Er hielt in seiner Artbeschreibung die kleinen Tuberkel, die dieses Erdchamäleon trägt, in Zahl und Aussehen bereits für artspezifisch. Mocquard war ähnlich einigen seiner Kollegen nie selbst auf Madagaskar, sondern beschrieb die Art ausgehend von präparierten Chamäleons, die im Naturhistorischen Museum aus vielen Ländern gesammelt worden waren.
Verbreitung:
Diese winzigen Chamäleons kommen nur im Nationalpark Montagne d’Ambre im Norden Madagaskars vor. Sie leben wie alle Erdchamäleons in der Laubschicht am Fuße der riesigen Bäume des Bergregenwaldes auf Höhen von über 1000 Meter über NN. Wir konnten sie stets unweit des Campgrounds mit etwas Geduld finden. Oft sitzen sie am Ende der Regenzeit auf dünnen Ästchen weniger als 10 cm über dem Boden. Ihre Habitat befindet sich oft zwischen den bemoosten Wurzeln großer, alter Bäume.
Aussehen & Größe:
Männchen erreichen eine Gesamtlänge von 25 bis 35 mm, die Weibchen werden etwas größer. Der gedrungene Körper sitzt auf verhältnismäßigen dicken kleinen Beinchen, an den Körperseiten finden sich undeutlich einige kleine Tuberkel. Die Männchen weisen einen deutlichen Kopffortsatz über der Augenhöhle auf, der beim anderen Geschlecht fehlt. Die Weibchen sind außerdem meist leicht an ihrer größeren Körperfülle zu erkennen. Farblich sind die meisten Brookesia tuberculata beige, bei einigen geht die Farbe ins Braune.
Besonderheiten:
Dieses Chamäleon gehört zu den kleinsten Amnioten weltweit, der sogenannten minima-Gruppe.
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
Durchschnittl. Temperatur | 23 | 23 | 24 | 23 | 22 | 21 | 20 | 20 | 21 | 22 | 23 | 23 |
Minimale Temperatur | 19 | 19 | 19 | 19 | 18 | 16 | 15 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 |
Maximale Temperatur | 28 | 28 | 28 | 28 | 27 | 26 | 25 | 25 | 26 | 27 | 28 | 28 |
Regentage | 20 | 20 | 17 | 9 | 6 | 6 | 7 | 6 | 5 | 6 | 7 | 14 |
Die angegebenen Daten wurden von uns innerhalb mehrerer Jahre mit Thermo- und Hygrometern direkt an den Fundorten der Tiere gemessen und zusammengetragen. "Durchschnittliche Temperatur" bedeutet, dass die Werte eines gesamten Monats zu einem Durchschnittswert berechnet wurden, z.B. wurden alle gemessenen Minimalwerte eines Monats zu einem durchschnittlichen Minimalwert für Februar berechnet. Das bedeutet im Klartext, dass einzelne Spitzenwerte eines Tages deutlich höher oder niedriger als die durchschnittlichen Minimal- und Maximalwerte liegen können. Es ist also möglich, dass zwar das durchschnittliche Maximum bei 29 Grad liegt, es aber an einigen Tagen des Monats 33°C oder gar 35°C warm war.
Der Montagne d'Ambre ist ein immergrüner Regenwald, der sich über ein Bergmassiv vulkanischen Ursprungs in Höhen zwischen 850 und 1450 m ausbreitet. Durch die Höhe wird es hier nachts empfindlich kalt mit Temperaturstürzen bis auf 10°C.
Während der Regenzeit wird es tagsüber bis zu 28°C warm, an Sonnenflecken auch etwas wärmer. Die Durchschnittstemperatur liegt allerdings etwas niedriger. Während der Regenzeit schüttet es mehrfach täglich, und auch mal ganze Tage durch. Typisch Regenwald eben 😉 . Aber auch in der Trockenzeit regnet es regelmäßig, wenn auch kürzer und eher in kleinen Schauern. Das Klima im Montagne d'Ambre ist daher das ganze Jahr über feucht. Während der Trockenzeit bleiben die Temperaturen vor allem tagsüber etwas niedriger mit bis zu 25°C und stürzen dann nachts noch tiefer ab bis zu den oben genannten 10°C ab und zu.
Die UVB-Daten wurden mit einem Solarmeter 6.5 im Frühjahr (Ende April) zur höchsten Aktivitätszeit der Chamäleons gemessen. Gemessen wurden jeweils maximal für das Chamäleon zu erreichende Werte im Habitat.
Seit 2022 messen wir zusätzlich zu anderen Klimadaten auch den Luftdruck an den von uns besuchten Orten auf Madagaskar. Die folgenden Daten stammen von einem Tag während der Regenzeit. Auf der X-Achse befindet sich die Tages- oder Nachtzeit. Auf Madagaskar beginnt der Tag gegen 6 Uhr, die Nacht bricht bereits um 18 Uhr an. Die Y-Achse zeigt den atmosphärischen Luftdruck in hPa an.
Habitat:
Die folgenden Fotos zeigen Ausschnitte aus dem Habitat von Brookesia tuberculata im Montagne d’Ambre. Einige sind direkt von Fundorten der Art. Die kleinen Erdchamäleons leben bevorzugt am Fuße riesiger Bäume zwischen den Wurzeln und in kleinen Ausbuchtungen der Rinde, in denen Moos und Laub sich sammeln. Man findet sie jedoch auch nahe umgestürzter Baumstämme im dichten Laub.
Im Folgenden findest du einige 360°-Bilder aus dem Montagne d’Ambre, die wir im Montagne d’Ambre aufgenommen haben. Mit der Maus kann man sich darin in alle Richtungen drehen. Wenn man auf das Theta-Logo klickt, öffnen sich die Bilder in vergrößerter Ansicht in einem eigenen Fenster. Dort besteht auch die Möglichkeit, die Bilder im Vollbildmodus auszuführen. Viel Spaß beim Anschauen!
Regenwald im Nationalpark Montagne d’Ambre, Region Diana, Nord-Madagaskar, April 2017 – Spherical Image – RICOH THETA
Regenwald im Nationalpark Montagne d’Ambre, Region Diana, Nord-Madagaskar, April 2017 – Spherical Image – RICOH THETA
Regenwald im Nationalpark Montagne d’Ambre, Region Diana, Nord-Madagaskar, April 2017 – Spherical Image – RICOH THETA
Regenwald im Nationalpark Montagne d’Ambre, Region Diana, Nord-Madagaskar, April 2017 – Spherical Image – RICOH THETA
Regenwald im Nationalpark Montagne d’Ambre, Region Diana, Nord-Madagaskar, April 2017 – Spherical Image – RICOH THETA